Liefer-Zoff bei Edeka
Rund 150 Artikel von Essie, Garnier und L’Oréal Paris "ausgelistet"

Leere Regale bei Edeka – an diesen Anblick scheinen sich Kundinnen und Kunden so langsam zu gewöhnen. Doch es sind nicht Lieferengpässe oder Transportprobleme, die Grund für die leeren Regale sind. Bei Edeka ist es in den letzten Monaten eher Zoff mit den Herstellern, der dahinter steckt. Diesmal sind es vor allem Kosmetikprodukte eines beliebten Herstellers, die nicht mehr geliefert werden.
150 Artikel von L'Oréal ausgelistet
Wie die „Lebensmittel Zeitung“ berichtet, eskaliert gerade ein Konflikt zwischen Edeka und dem Kosmetikkonzern L'Oréal. So sollen seit Ende Oktober etwa 150 Artikel von L’Oréal in mehreren Edeka-Regionen nicht mehr bestellbar sein. Die Artikel wurden von Edeka ausgelistet und gehören vorläufig nicht mehr zum Sortiment. Das bedeutet: Sobald die Lager leer sind, wird nicht nachgeliefert. Der französische Hersteller ist in Deutschland Kosmetik-Marktführer. Zu L'Oréal gehören inzwischen 40 Marken, in den Supermarktregalen von Edeka werden Kundinnen und Kundinnen folgende Consumer-Marken von LOréal vermissen:
Essie
Garnier
L’Oréal Paris
Maybelline New York
NYX Professional Makeup
Gestörte Lieferbeziehungen bei Edeka
Dabei ist L'Oréal kein Einzelfall. Edeka ist in Deutschland die umsatzstärkste Supermarktkette und lässt seit geraumer Zeit offenbar die Muskeln spielen. So gab es in diesem Jahr bereits Krach mit dem Safthersteller Eckes-Granini, der an den Supermarktregalen offen ausgetragen wurde. Auf Zetteln, die an den leeren Regalen angebracht waren, teilte Edeka seinen Kundinnen und Kunden mit: "Leider ist es uns trotz harter Verhandlungen bislang noch nicht gelungen, eine Einigung mit dem Lieferanten zu erzielen." Beliebte Produkte wie Frucht-Tiger oder die Granini-Säfte wurden nicht nachgeliefert.
Stark steigenden Rohstoffpreise, Energie- und Transportkosten führen zu Preiserhöhungen bei den Herstellern. So kündigte bereits der Lebensmittelriese Nestlé deutliche Preiserhöhungen nicht nur für 2021, sondern gleich auch für 2022 an. Und auch Coca-Cola kündigte bereits an, die Preise erhöhen zu müssen. Die Preisverhandlungen der Hersteller mit den Händlern scheinen demnach nicht reibungslos zu verlaufen. Laut „Lebensmittel Zeitung“ gibt es auch gestörte Lieferbeziehungen zwischen Edeka und Herstellern wie Langnese oder Vitakraft. Dass aber gleich 150 Artikel eines Herstellers nicht mehr verfügbar sein sollen, das hätte eine ganz neue Dimension. (aze)