Er war bei einem Jagdausflug verschwunden

Verschwundener Nawalny-Arzt Murachowski nach drei Tagen wieder aufgetaucht

Murachowski
Alexander Murachowski war bei einem Jagdausflug verschwunden - jetzt ist er offenbar wieder aufgetaucht.

Alexander Murachowski ist wieder da. Der zwischenzeitlich vermisste russische Arzt habe am Montag selbstständig aus einem Wald in der sibirischen Region Omsk herausgefunden. Das meldet die Staatsagentur Tass. Murachowski, mittlerweile Gesundheitsminister in Omsk, war von einem Jagdausflug am Freitag nicht zurückgekehrt. Nun werde er in einem Krankenhaus behandelt, sein Zustand sei aber "normal". In Murachowskis Krankenhaus wurde der Kremlgegner Alexej Nawalny direkt nach einem Giftanschlag im vergangenen Jahr behandelt.

Murachowski bescheinigte Giftopfer Alexej Nawalny eine Stoffwechselstörung

Rund 100 Sicherheitskräfte hatten in dem sumpfigen Waldgebiet nach ihm gesucht. Murachowski leitete bis vor einigen Monaten die Omsker Klinik, in die der mittlerweile im Straflager inhaftierte Nawalny gebracht wurde, nachdem er im vergangenen August auf einem Inlandsflug zusammengebrochen war. Später wurde der 44 Jahre alte Oppositionelle nach Deutschland ausgeflogen und wochenlang in der Berliner Charité behandelt. Untersuchungen mehrerer Labore zufolge wurde er mit dem Kampfstoff Nowitschok vergiftet.

Murachowski hatte Nawalny seinerzeit lediglich eine Stoffwechselstörung bescheinigt. Nawalny warf ihm eine "Fälschung" der Diagnose vor. Seine Unterstützer beschuldigen Murachowski zudem, Nawalnys Verlegung nach Deutschland hinausgezögert zu haben. Im November wurde der Mediziner zum Gesundheitsminister der sibirischen Region befördert.

Zwei Ex-Nawalny-Ärzte aus Russland bereits tot

Nachdem zwei weitere Omsker Ärzte von Nawalny in den vergangenen Monaten gestorben waren, hatte Murachowskis zwischenzeitliches Verschwinden in russischen Medien großes Aufsehen hervorgerufen.

Russland gibt an, man habe bei Nawalny keine Vergiftung nachweisen können und leite deshalb keine Ermittlungen ein. Die EU und die USA haben Russland immer wieder zur Untersuchung des Verbrechens aufgefordert und Sanktionen gegen das Land verhängt.

dpa/UVO