Ehemann drohen 23.000 Euro Strafe für ihre Rettung
Sie wollte nur im Gebüsch Pipi machen! Riesen-Tiger greift Daria (26) an

Albtraum und Wunder in einem: Die 26-jährige Daria Ulyanova liegt schwer verletzt im Krankenhaus. Ein riesiger Amur-Tiger hat sie im Osten Russlands angegriffen und fast zerfleischt, ihr Mann kann sie in allerletzte Sekunde rettet. Jetzt droht ihm eine Strafe von umgerechnet bis zu rund 23.000 Euro.
Toilettengang wird zum Albtraum

Ein Gefühl, das jeder kennt: Man sitzt im Auto und merkt, dass man zur Toilette muss. Aber weit und breit ist keine in Sicht. Also was macht man? Man hält an und verrichtet seine Notdurft im Gebüsch. So muss es auch Daria Ulyanova ergangen sein, als sie in Ussuriysk im Fernen Osten Russlands in den Wald ging, um Pipi zu machen.
Doch dann kommt alles anders: Ein riesiger Amur-Tiger springt plötzlich auf sie drauf und droht sie zu zerfleischen. Dieses Raubtier gilt als die größte lebende Katze der Welt. Ein ausgewachsenes Männchen kann bis zu 325 kg wiegen. Dagegen hat die 26-Jährige keine Chance.
Geistesgegenwärtig springt ihr Mann Mischa in den LKW, mit dem sie unterwegs waren, und rammt den Tiger. Der ergreift zum Glück die Flucht. Daria ist gerettet – aber ihr Mann muss jetzt mit einer hohen Geldstrafe rechnen.
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Polizei ermittelt gegen das Paar

Doch Polizei und Tierexperten bezweifeln, dass sich die Geschichte so zugetragen hat, wie Daria und Mischa sie erzählen. „Dass ein Mann einen Tiger mit einem Lastwagen einquetscht, der seine Frau gepackt hat, ist aufgrund der Art der Verletzungen und der Erfahrung, die wir mit solchen Angriffen von diesen Tieren haben, unwahrscheinlich“, sagt Sergey Aramilev, Generaldirektor des Amur-Tiger-Zentrums.
Auch die Polizei stützt die Zweifel, denn auch die Erzählungen der 26-Jährigen in den Berichten ist verworren: In einer Version musste sie zur Toilette, in der anderen suchte sie nach einem entlaufenen Hund und sammelte Farne. Medienberichten zur Folge sind an dem Lastwagen aber wohl Spuren von Tigerfell und Blut gesichert worden. Dennoch geht die Polizei dem Verdacht der Wilderei nach. Da Amur-Tiger eine seltene Art sind.
Held oder Wilderer?

Amur-Tiger, besser unter dem Namen Sibirischer Tiger bekannt, gelten als stark gefährdet und stehen unter Artenschutz. Weltweit gibt es laut WWF etwa 590 Exemplare. Der Großteil von ihnen lebt in Russland. Dort hat Präsident Putin strenge Gesetzte zur Arterhaltung der Tiere erlassen. Somit drohen Ehemann Mischa bis zu umgerechnet rund 23.000 Euro Geldstrafe. Nun ermittelt die Polizei zusammen mit Tierexperten, ob der Mann ein Held oder ein Wilderer ist. (she)
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