Ende der Hitze ist nicht abzusehen
Hitzehammer im Juni - 40 Grad und Unwettergefahr im Visier
Deutschland steht vor der ersten Hitzewelle des Sommers 2022. Und das schon Mitte Juni. Aber wir wollen jetzt mal mögliche Klimawandel-Effekten außer Acht lassen und uns einfach über feinstes Badewetter und die Gelegenheit zu langen Abenden im Freien freuen. Wetter.de-Meteorologe Björn Alexander hat die genauen Aussichten für die kommenden heißen Tage und Nächte und die rekordverdächtigen Hitzespitzen.

Wie heftig wird die Juni-Hitze?
„Vor allem den Südwesten unseres Landes trifft es schon ziemlich heftig“, weiß Björn Alexander. Hier bringen es die Temperaturen bis zum Wochenende auf 30 Grad und mehr. „Auch die Nächte werden zunehmend schweißtreibend und spätestens in der Nacht zum Sonntag erleben die Menschen dort die erste Tropennacht des Jahres.“ Das sind Nächte, in denen die Temperaturen nicht unter 20 Grad sinken.
Bis zum Wochenende ist es im ganzen Land meist sonnig, trocken und oft sommerlich warm bis heiß. Vom frischeren Norden mal abgesehen sind meistens 24 bis 32 Grad möglich. Am heißesten ist es am Oberrhein. Die Sommerluft schwappt aber auch immer weiter in den Norden – ins Emsland, in den Raum Hamburg und bis ins südliche Mecklenburg-Vorpommern mit 25 Grad und mehr.
Am Samstag folgt – Stand jetzt - der Höhepunkt der Temperaturen. „Dann erwarten uns verbreitet Höchstwerte von 30 Grad und mehr“, sagt Alexander. Und im Südwesten, vor allem an Rhein und Donau kann es rauf auf 37 oder 38 Grad gehen. Viel mehr geht nicht. „Damit bewegen wir uns im Bereich der Rekordtemperaturen für das zweite Junidrittel“, ordnet er die Hitzespitzen ein.
Wie geht es nach dem Hitzehammer-Samstag weiter?
Das wird derzeit von den Wettercomputern noch unterschiedlich bewertet. Das Europäische Wettermodell geht bis einschließlich Montag in die Verlängerung des Hochsommers – „besonders im Süden und Osten weiterhin mit brachialer Hitze über 35, vielleicht sogar bis an die 40 Grad.“ Andere Vorhersagen lassen die Hitze schon am Sonntag von Nordwesten langsam abebben.
Folgen dann mal wieder Gewitter und Unwetter?
„Heiße Temperaturen und ansteigende Feuchtigkeit haben leider gemeinsam immer ein hohes Potenzial für schwere Gewitter mit entsprechenden Begleiterscheinungen. Das sind insbesondere Starkregen, Hagel und Sturmböen“, erklärt wetter.de-Meteorologe Björn Alexander. Das Risiko steigt, so viel ist klar. Hitzegewitter sind noch während der heißen Phase möglich.
Wann kommen die Gewitter denn?

„Am Donnerstag (Fronleichnam) sind im Süden punktuell kräftige und blitzintensive Gewitter möglich - teilweise mit der Gefahr von Starkregen, Hagel und Sturmböen“, prognostiziert Alexander. Auch im Osten sind Blitz und Donner nicht auszuschließen. Am Samstag steigt das Gewitterrisiko im Norden, und am Sonntag, wenn nach Norden und Westen hin die Luft allmählich schwüler wird, steigt ebenfalls vereinzelt die Wahrscheinlichkeit für Hitzegewitter.
Ist das jetzt eine ausgemachte Hitzewelle?
Das werden wir hinterher wissen. Im Südwesten in jedem Fall. Der Meteorologe erklärt. Eine Hitzewelle „gibt es erst, wenn die Temperaturen an drei - je nach Definition auch fünf - Tage hintereinander 30 Grad und mehr erreichen“.
Wann ist denn ein Ende der Hitze absehbar?
„Je nach Wettermodell passiert der Luftmassenwechsel mit einer teilweise erheblichen Unwettergefahr zwischen Sonntag und Mittwoch“, schildert Alexander die Unsicherheiten der Wetterlage. Auf jeden Fall ist das alles eine brisante Entwicklung, bevor es danach insgesamt wechselhafter und wesentlich kühler weitergehen dürfte.
RTL-Meteorologe Björn Alexander

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(bal, ctr)