Reizblase: Was dahintersteckt und wie man Sie behandeln kann

Eine Reizblase ist unheimlich anstrengend, da man ständig das Gefühl hat, man müsse auf die Toilette. Hinzu kommt, dass es mit der Zeit bis hin zum unkontrollierten Urinverlust kommen kann. Welche Ursachen eine Reizblase haben kann und was Sie gegen den ständigen Harndrang unternehmen können, lesen Sie hier.

Eine Reizblase tritt nicht zwingend erst im fortgeschrittenen Alter auf. Rund 30 Prozent der Frauen zwischen 30 und 45 Jahren leiden laut wissenschaftlichen Untersuchungen an einer Reizblase. Insgesamt sind laut der Techniker Krankenkasse 17 Prozent der deutschen Gesamtbevölkerung von einer überaktiven Blase betroffen.

Typische Symptome einer Reizblase

Betroffene klagen über das Gefühl ständig aufs Klo zu müssen, auch wenn die Blase nur halb gefüllt ist. Sie können den Harndrang nur schwer unterdrücken, müssen teilweise im Abstand von wenigen Stunden die Toilette aufsuchen und finden auch nachts keinen erholsamen Schlaf. Ärzte sprechen deshalb auch von einer nervösen oder überaktiven Blase.

Anders als bei einer Blasenentzündung verspüren Betroffene bei einer Reizblase jedoch keine oder nur geringe Schmerzen beim Wasserlassen. Werden die Beschwerden schlimmer, kann eine sogenannte Dranginkontinenz die Folge sein.

Mögliche Ursachen

Bei einer Reizblase liegt keine Infektion vor, die dafür sorgt, dass die Blase den Urin nicht mehr in sich halten kann. Vielmehr handelt es sich um eine Blasenfunktionsstörung, die zum einen dazu führt, dass sich der Blasenmuskel früh und unwillkürlich zusammenzieht. Zum anderen reicht auch schon ein sehr geringer Reiz, damit die Blase das Signal zum plötzlichen Wasserlassen gibt.

Folgende Punkte gelten als Ursachen einer Reizblase:

  • Regelmäßige Harnwegsinfekte: Führen dazu, dass sich Nerven und Rezeptoren von Botenstoffen verändern und die Blase durch solche Veränderungen überempfindlich bleibt.

  • Psychische Belastungen: Wie regelmäßiger Stress oder Nervosität.

  • Veränderung der Blasenwand: Eine interstitielle Zystitis kann beispielsweise dazu führen, dass der Blasenmuskel überaktiv und leichter erregbar wird.

  • Neurologische Erkrankungen: Multiple Sklerose, Parkinson oder ein Schlaganfall wird oftmals von einer Reizblase begleitet.

  • Hormonelle Veränderungen: Beispielsweise in die Menopause bei Frauen, bei der die Umstellung des Hormonhaushaltes zu Gewebeveränderungen führt und den vermehrten Harndrang auslösen kann.

Eine leicht reizbare Blase kann aber auch schwerwiegendere Ursachen haben, weshalb Sie bei Verdacht auf eine Reizblase in jedem Fall mit einem Arzt sprechen sollten. Dazu zählen unter anderem Fremdkörper in der Blase, Blasensteine und Tumore der Blase.

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Das kann bei einer Reizblase helfen

Der Arzt versucht durch Untersuchungen festzustellen, was der Grund Ihrer gereizten Blase ist. Findet er keine konkrete Ursache, wie eine Entzündung, wird er Therapiemöglichkeiten einleiten, die zwar die Ursache Ihrer Reizblase nicht bekämpfen, dafür aber zumindest die Beschwerden lindern können. Dazu zählen:

Verhaltenstherapie: Mit Hilfe eines Tagebuchs, in das Sie alle Toilettenbesuche eintragen, sollen Sie lernen, die Pausen zwischen dem Wasserlassen langsam zu verlängern.

Beckenbodentraining: Das spezielle Training wird von Krankenkasse oder Sportvereinen angeboten. Anschließend optional zu Hause begleitet von einer Elektrostimulation in der Scheide (bei Frauen) oder dem After (bei Männern).

Operationen: Werden bei einer Reizblase in der Regel nur dann durchgeführt, wenn der Leidensdruck sehr hoch ist und alle anderen Therapien erfolglos waren.

Dinge, die Sie vorbeugend gegen eine Reizblase unternehmen können

Zitrusfrüchte essen: Das Vitamin C bekämpft schädliche Keime in Blase und Harnröhre, das Betacarotin in Orangen stabilisiert die Schleimhaut der Blasenwand.

Hygiene: Waschen Sie täglich Ihren Intimbereich mit reinem, warmem Wasser und gehen Sie nach dem Sex immer gleich auf die Toilette.

Cranberrys: Trinken Sie täglich ein großes Glas Cranberrysaft. Das verhindert, dass Bakterien an der Blasenwand haften bleiben.

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