Ausbreitung schneller als angenommen
Rasantes Wachstum: Delta-Variante in München schon bei 25 Prozent

Die hochansteckende Delta-Variante des Coronavirus breitet sich möglicherweise schneller aus als bisher angenommen. Labordaten zufolge liegt der Anteil der Mutante im Raum München bereits bei rund 25 Prozent.
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Delta ist infektiöser
Den offiziellen RKI-Zahlen nach hat die Delta-Variante von Sars-CoV-2 in Deutschland erst einen Anteil von 6,2 Prozent erreicht. Doch dabei handelt es sich um einen Blick in die Vergangenheit der ersten Juni-Woche. Die Coronavirus-Mutante könnte tatsächlich schon viel weiter vorangekommen sein, wie aktuelle Laborauswertungen im Raum München zeigen. Denn demnach hat Delta dort bereits einen Anteil von knapp 25 Prozent, berichtet ntv.de
Die "Apotheken-Umschau" gibt regelmäßig Updates zu Auswertungen der Laborgemeinschaft Becker & Kollegen. Deren Einrichtungen liefern schnellere Zahlen, da sie ein Verfahren verwenden, bei dem nicht das komplette Genom des Virus analysiert wird, sondern nur die Erbinformationen, die für die verschiedenen Varianten typisch sind.
Für den Raum München ergaben die Auswertungen der positiven Tests für die vergangene Woche einen Delta-Anteil von 24,6 Prozent. In der vorangegangenen Wochen lag er noch bei 11 Prozent. Das heißt, der Anteil von B.1.617.2 scheint sich derzeit jede Woche zu verdoppeln, wodurch die Variante bereits im Juli dominant und wenig später alle anderen Varianten verdrängt haben könnte.
Sorge um möglicherweise gefährlichere Delta-Variante
Dass B.1.617.2 so schnell das Zepter übernehmen kann, liegt an seiner besonders hohen Infektiosität. Laut einer Studie der englischen Gesundheitsbehörde könnte sie 60 Prozent ansteckender sein als die Alpha-Variante B.1.1.7, die aktuell in Deutschland noch vorherrschend ist. Das ergab sich aus einem Vergleich der Häufigkeit von Infektionen in Haushalten. Die britische Regierung geht derzeit insgesamt von einer höheren Übertragbarkeit von 40 bis 60 Prozent aus.
Trotz sinkender Coronazahlen in Deutschland gibt es verstärkt Sorgen wegen der möglicherweise gefährlicheren Delta-Variante des Coronavirus. Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier schließt deshalb auch eine Rückkehr zu Kontaktbeschränkungen nicht aus.