"Reihe null" war in Verruf geraten
Nach Missbrauchsvorwürfen: Rammstein-Konzerte in München ohne "Row Zero" und Backstage-Party
Keine tanzenden Frauen am Bühnenrand bei den Rammstein-Konzerten in München! Die Missbrauchsvorwürfe gegen Rammstein-Sänger Till Lindemann haben Konsequenzen: Die berüchtigte "Row Zero" wird es bei den vier Auftritten der Band nicht geben.
Verbot der Rammstein-Konzerte "rechtlich nicht zulässig"
"Das Kreisverwaltungsreferat nimmt die aktuellen Anschuldigungen gegen die Band Rammstein sehr ernst", sagt Hanna Sammüller-Gradl, Leiterin des Kreisverwaltungsreferates (KVR) München, zu RTL. Man werde "alle rechtlich zulässigen Maßnahmen ergreifen", um die Sicherheit der Konzertbesucher zu gewährleisten. In dem Zusammenhang werde der Aufenthalt in der "Row Zero" untersagt.
"Ein Verbot der Konzerte ist nach den derzeit vorliegenden Erkenntnissen rechtlich nicht zulässig", erklärt die KVR-Leiterin. Allerdings würden KVR-Mitarbeiter und die Branddirektion in Zusammenarbeit mit der Münchner Polizei "die Veranstaltung vor Ort engmaschig im Außendienst begleiten und die Einhaltung aller Auflagen des Veranstaltungsbescheides überprüfen. Darüber hinaus steht das Kreisverwaltungsreferat mit dem Veranstalter der Konzerte bereits in Kontakt, um weitere geeignete Maßnahmen, wie z.B. Awarenessbereiche, Safe Spaces etc. zu planen." Die Olympiapark GmbH hat der "Süddeutschen Zeitung" (SZ) bestätigt, dass es auch keine Backstage-Party nach den Konzerten oder in der Pause im Stadion geben wird.
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Münchner Stadtratsfraktionen hatten "Row Zero"-Verbot gefordert
Die Münchner Stadtratsfraktionen Grüne/Rosa Liste, Die Linke/Die Partei und ÖDP/München Liste hatten vor den Rammstein-Konzerten einen Antrag gestellt, der die Sicherheit für Konzertbesucher erhöhen soll. Der Antrag sieht unter anderem vor, mehr sichere Plätze bei Konzerten zu schaffen. Auch sollte geprüft werden, ob die "Row Zero" künftig aus Sicherheitsgründen verboten werden kann. Die "Reihe null" war in Verruf geraten, weil von dort junge Frauen Till Lindemann zugeführt worden sein sollen.
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Rammstein äußert sich zu Missbrauchsvorwürfen gegen Till Lindemann
Am Samstag hat sich Rammstein auf Instagram erneut zu den Vorwürfen geäußert. "Durch die Veröffentlichungen der letzten Tage sind in der Öffentlichkeit und vor allem bei unseren Fans Irritationen und Fragen entstanden", schrieb die Band. "Die Vorwürfe haben uns alle sehr getroffen und wir nehmen sie außerordentlich ernst."
Es sei der Band wichtig, dass sich Fans sich sicher fühlen – "vor und hinter der Bühne", heißt es in dem Statement. "Wir verurteilen jede Art von Übergriffigkeit und bitten euch: Beteiligt euch nicht an öffentlichen Vorverurteilungen jeglicher Art denen gegenüber, die Anschuldigungen erhoben haben. Sie haben ein Recht auf ihre Sicht der Dinge." Gleichzeitig betont die Gruppe: "Wir, die Band, haben aber auch ein Recht – nämlich ebenfalls nicht vorverurteilt zu werden." Die Konzerte in München sind für Mittwoch, Donnerstag, Samstag und Sonntag geplant.
Auf RTL-Anfrage zu den aktuellen Gerüchten haben sich weder Rammstein noch Till Lindemann zurückgemeldet. Es gilt die Unschuldsvermutung. (bst)
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