Rentner wählt selbst den Notruf
Querulant lässt Retter nicht aufs Grundstück: Während SEK anrückt, stirbt sein Vater
Helmut F., ein Rentner aus Albershausen in Baden-Württemberg, terrorisiert seit Jahren seine Umgebung. Der Querulant hat sein Anwesen komplett mit Nato-Stacheldraht umzäunt. Jetzt mussten Einsatzkräfte wegen eines Notfalls in sein Haus. Weil er nicht freiwillig öffnete, sind sogar Räumpanzer angerückt.
Video: Sein Haus ist mit Stacheldraht umwickelt
Nachbarin: "Da sind bestimmt 15 SEK-Leute durch den Garten“
F. hatte vergangene Woche Donnerstag vermutlich selbst den Notruf gewählt. Grund: Sein kranker, 98-jähriger Vater, mit dem er zusammenlebt, brauchte offenbar medizinische Hilfe.
Doch als die Rettungskräfte eintreffen, will der 73-Jährige sie nicht auf das Grundstück lassen. Polizisten alarmieren ein Sondereinsatzkommando. Es darf das Grundstück auch gegen den Willen von Helmut F. betreten. „Da sind bestimmt 15 SEK-Leute durch den Garten“, berichtet eine Nachbarin. Sie seien mit Maschinenpistolen bewaffnet gewesen, hätten ein Loch durch den Zaun geschnitten und das Haus gestürmt. Auch Räumpanzer seien zum Einsatz gekommen.
Als die Retter endlich in der Villa ankommen, können sie nur noch den Tod des 98-Jährigen feststellen. Bei der Obduktion wird geklärt werden, ob der Vater wegen der Verzögerung nicht mehr gerettet werden konnte. Falls ja, könnte gegen den 73-Jährigen wegen Totschlag durch Unterlassung ermittelt werden.