Verteidigungsminister nimmt Ehrung vor

Russisches Militär befördert Langlauf- und Biathlon-Stars

ARCHIV - 02.05.2022, Russland, Moskau: Fans schwenken eine Flagge von Russland im Stadion. Der Europäische Fußball-Verband UEFA hat 2022 mitgeteilt, Russland dürfe weder die Europameisterschaften 2028 noch die EM 2032 ausrichten. (zu dpa «UEFA: Russlands Bewerbung für Fußball-EM unzulässig») Foto: Steven Paston/PA Wire/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Russland ehrt weitere Sportler.
flm, dpa, Steven Paston

Die große Propaganda-Show geht weiter: Nachdem Russlands Präsident Wladimir Putin Ende April den nationalen "Vaterlandsorden" an mehrere Weltklasse-Athleten vergeben hatte, wurden nun Sportler des Armeeklubs ZSKA geehrt. Verteidigungsminister Sergei Shoigu persönlich gratulierte dem Klub zum 99-jährigen Bestehen, der bei den Olympischen Winterspielen von Peking für die Hälfte aller Medaillen der russischen Mannschaft verantwortlich war. Immer wieder werden die sportlichen Erfolge russischer Athleten für Propagandazwecke genutzt.

"Armeeteam hat einen guten Eindruck hinterlassen"

Die Sportlerinnen und Sportler des Armeeklubs holten insgesamt drei Gold-, drei Silber- und acht Bronzemedaillen. "Meiner Meinung nach waren dies die herausragendsten Olympischen Spiele für unseren Wintersport. Unsere Biathleten, Eiskunstläufer, Freestyler und natürlich Eishockeyspieler gaben ihr Bestes. Ihr seid alle Helden, wir sind stolz auf euch", wird Verteidigungsminister Schoigu in einer offiziellen Mitteilung zitiert.

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"In allen Disziplinen, in denen die Mannschaft der Armee kämpft, gehen sie mit absoluter Hingabe bis ans Limit", so Schoigu, der anfügte: "Mit ihren glänzenden Leistungen bei den Olympischen Winterspielen 2022 in Peking hat das Armeeteam einen guten Eindruck hinterlassen, es war ein würdiger Start ins Jubiläumsjahr." Yulia Stupak und Alexei Tscherwotkin, Olympiasieger im Langlauf, wurden vom Verteidigungsminister zudem vorzeitig in den militärischen Rang eines Kapitäns befördert. Beide trugen bei der Ehrung ihre Militäruniformen. "Vielen Dank für die Unterstützung des Langlaufsports", bedankte sich Stupak.

Nationalgarde ist Putin direkt unterstellt

Biathlet Eduard Latypovw, der aus Peking mit drei Bronzemedaillen zurückkehrte, erhielt zudem den Rang eines Leutnants. Die Eiskunstläufer Mark Kondratyuk sowie Kristina Reztsowa, Swetlana Mironowa (beide Biathlon), Daniil Aldoschkin, Sergej Trofimow (beide Eisschnelllauf), Tatiana Iwanova (Rodeln) und Anastasia Smirnova (Ski Freestyle) erhielten die Medaille "Für Erfolg im Sport".

Russlands Wintersport-Stars Alexander Bolschunov und Denis Spitsow wurden bereits während der Olympischen Winterspiele zu Kapitänen der Nationalgarde befördert. Die Nationalgarde Russlands ist Präsident Wladimir Putin, der sie 2016 gegründet hatte, direkt unterstellt. (tno)