"Ich bin fett, aber ich bin gleich wie alle anderen!"

"Zu fett"zum Mitfliegen: Influencerin verklagt Airline - und gewinnt

Influencerin Juliana Nehmes hat Stress mit der Fluggesellschaft Quatar Airways.
Influencerin Juliana Nehme
instagram/juliananehme

Keine Boardkarte für Juliana Nehme – weil sie zu dick für den Sitz ist. Diese knallharte Aussage muss sich die Influencerin am Flughafen von Qatar Airways anhören. Aber gefallen lassen will sie sich das nicht. Sie klagt – und gewinnt. Wie hart der Richter entschieden hat, lesen Sie hier.

Ein schwerer Kampf

Sie hat gewonnen! Am Dienstag entscheidet eine Richterin am Gerichtshof von São Paulo, dass die Fluggesellschaft Qatar Airways für die psychologische oder psychiatrische Behandlung der Influencerin Juliana Nehme aufkommen muss.

Richterin Renata Martins de Carvalho begründet ihre Entscheidung damit, dass die Therapie eine „angemessene und verhältnismäßige Maßnahme zur Überwindung des belastenden und traumatischen Ereignisses“ sei.

Umgerechnet etwa 1000 Euro muss die Fluggesellschaft Juliana Nehme jetzt überweisen – damit die davon ihre Therapiesitzungen bezahlen kann. Qatar Airways kann die Gerichtsentscheidung noch anfechten.

Juliana bedankt sich bei ihren Followern, die ihr während der schwierigen Zeit sehr geholfen haben.

„Lasst uns weiter für eine gerechtere Welt kämpfen, frei von Fettphobie und allen Formen von Vorurteilen“, schreibt sie dazu auf Instagram.

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"Zu fett" für den Sitz

Das ist passiert: Die Influencerin besucht ihre Familie im Libanon. Zurück soll es mit Qatar Airways gehen, vom Libanon erst mal nach Doha und dann von dort aus weiter in die Heimat nach Brasilien.

Doch beim Einsteigen wird Juliana aufgehalten: Sie sei „zu fett“ und passe nicht in die Sitze, sagt eine Stewardess zu ihr. Auch nach längeren Diskussionen hat die 38-Jährige keine Chance, mitzufliegen. Außer sie kaufe sich ein Ticket für die erste Klasse, dort seien die Sitze groß genug für sie, so die Fluggesellschaft. Umgerechnet kostet ein Ticket dafür aber 2.900 Euro. Das kann und will sich Juliana nicht leisten.

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Es nützt alles nichts: Juliana bleibt am Boden, im Libanon.

„Nach stundenlangem Betteln brachten sie alle Gepäckstücke zurück, die bereits aufgegeben worden waren. Sie sagten, ich müsse ein Ticket für die Business Class kaufen, sonst würde ich nicht reisen dürfen“, erklärt sie ihren Followern auf Instagram verzweifelt.

Darauf geht sie allerdings nicht ein – sondern verklagt die Fluggesellschaft. Einige Wochen später jetzt der Erfolg für Juliana. Damit zeigt sie, dass niemand für seinen Körper diskriminiert werden darf und dass es sich lohnt, dagegen anzukämpfen.

(cga)

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