Leichenteile wurden in der Kühltruhe gefunden
Mord unter deutschen Auswanderern: Vater und Sohn sollen Rentner in Bulgarien getötet haben

Sie waren befreundet und doch musste einer sterben!
In Bulgarien startet Freitagmorgen (23. Juni) ein spektakulärer Prozess. Militärpolizist Ralf C. (59) und Sohn Tim (23) sollen einen anderen deutschen Auswanderer brutal ermordet, zerstückelt und in der Kühltruhe gelagert haben. Jetzt stehen sie wegen Mordes vor Gericht.
Vater und Sohn sollen Rentner getötet haben

„Ich hatte Hass und Angst“, erzählt Britta M. im Gespräch mit RTL. Ihre Gefühle, nachdem sie die mutmaßlichen Mörder ihres Mannes nach Monaten wiedersieht – zum Prozessauftakt in Bulgarien. Die Witwe ist sichtlich aufgelöst. Denn Britta M. und ihr getöteter Mann kannten die Angeklagten gut, sie waren sogar befreundet. Der gemeinsame Auswanderungsweg, der alle vier nach Bulgarien führte, verband die Truppe.
Alle lebten in Sokolovo, einem beliebten Ort für deutsche Auswanderer. Hier konnten sie mit ihrer Rente in dem Luxus leben, der in Deutschland wohlmöglich nicht denkbar gewesen wäre. Und hier sollen Ralf C. und sein Sohn den befreundeten Rentner getötet haben.
Auch hier gab es einen brutalen Mord unter deutschen Auswanderern!
Abgetrennter Finger mit Ehering im Erpresserschreiben

RTL-Reporter Klaus Felder verfolgt den Fall in Bulgarien und kennt die Hintergründe: „Ralf C. soll bei dem späteren Opfer und dessen Ehefrau ein- und ausgegangen sein. Er war oft zum Essen zu Besuch. Britta und Mann Karsten vertrauten Ralf C. blind“, so der Reporter. Nur mit Sohn Tim sei man nie richtig warm geworden, so Felder weiter.
Am 21. Oktober 2021 habe Ehefrau Britta ihren Ehemann Karsten vermisst. Sie findet sein leeres Auto und soll sofort beunruhigt gewesen sein. Gegen 22.00 Uhr macht Britta M. dann vor ihrem Haus eine grausame Entdeckung. „Die Witwe des Opfers erzählte mir, dass der abgetrennte Finger und ein Erpresserschreiben mit seinem Ehering in einem Umschlag hier gelegen haben sollen, so Klaus Felder. Die Forderung: 51.000 Euro.
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Leichenteile wurden in der Kühltruhe gefunden

Das Ganze, so die Vermutung, nur ein Ablenkungsversuch. Immerhin soll Karsten M. am Abend mit Ralf C. und Sohn Tim verabredet gewesen sein. Die Polizei durchsucht das Haus der Angeklagten und findet die Leichenteile des Rentners in einer Kühltruhe. „Das Opfer wurde mit Schlägen auf den Kopf ermordet. Die Schläge erfolgten mit einem harten, stumpfen Gegenstand“, so die Staatsanwaltschaft. Die Entführung sei nur vorgetäuscht worden, um den Mord zu vertuschen, so die Anklage weiter.
Der Mord, für andere deutsche Auswanderer in Sokolovo nicht zu verstehen: „Deutsche haben einen anderen Deutschen zerstückelt. Also ich glaube, das ist das Letzte, womit ich in Bulgarien gerechnet habe“, erzählt ein Deutscher im Gespräch mit RTL. Für einen anderen sei es erschreckend, dass es hier in der Nähe passiert ist.
Warum wurde Karsten M. zur Zielscheibe?
Karsten M.soll Geschäftsmann und recht wohlhabend gewesen sein. Ein Nachbar und guter Freund des Getöteten erzählt unserem Reporter, Karsten habe ein Herz aus Gold gehabt. Seine Hilfsbereitschaft und Großzügigkeit sollen ihm zum Verhängnis geworden sein, so der Nachbar.
Geld und Gier als Motiv, das vermutet auch die Staatsanwaltschaft in Bulgarien. Denn Karsten M. soll Ralf C. 60.000 Euro geliehen haben. Dieser habe ihm das Geld aber nie zurückzahlen können, gab sich angeblich aber auch als wohlhabend aus. Ob ihm der Rentner auf die Schliche gekommnen ist und er deswegen sterben musste, das muss jetzt das Gericht in Bulgarien entscheiden. Sollten Vater und Sohn wegen Mordes verurteilt werden, dann drohen ihnen bis zu 30 Jahren Haft.
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