Lösegeldforderung, um die Tat zu vertuschen
Grausamer Mord unter deutschen Auswanderern in Bulgarien: Karsten M. zerstückelt und in Gefrierschrank aufbewahrt
Täter und Opfer kannten sich gut
Entführung, Lösegeldforderung und Mord. Die Vorwürfe gegen den Ex-Militärpolizisten Ralf C. (59) und seinen arbeitslosen Sohn Tim (23) wiegen schwer. Seit Jahren sollen die beiden deutschen Auswanderer in Sokolovo, einem bulgarischen Dorf am Schwarzen Meer leben. Dort sollen sie jetzt laut Staatsanwaltschaft den 59-jährigen Karsten M., einen Landsmann, grausam getötet, zerstückelt und in einem Gefrierschrank aufbewahrt haben. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft kannten der verdächtige Vater und der Sohn das Opfer sehr gut. Das Motiv für das schwere Verbrechen ist noch unklar.
Nachbar über Verdächtige: "Ich kenne sie als freundliche Menschen"
Die Ermittlungen begannen zunächst als Entführungsfall. Laut Staatsanwaltschaft seien sie von der Frau des Opfers ausgegangen. Sie habe die Polizei alarmiert, weil sie "spät in der Nacht eine Nachricht" erhalten habe. Darin sei ein Lösegeld von 100.000 bulgarischen Lew, umgerechnet 51.000 Euro gefordert worden.
Die Ermittler glauben jedoch, dass es den Tätern nie um Lösegeld gegangen sei. "Wir haben alle Beweise dafür, dass die ursprüngliche Version der Entführung und des Lösegelds tatsächlich dazu diente, dieses Verbrechen zu vertuschen", so der Sprecher der Staatsanwaltschaft. Das Opfer soll bereits tot gewesen sein, als das Ultimatum gestellt wurde.
Die Nachbarn sagen, die Verdächtigen hätten das Haus vor etwa einem Jahr gemietet. "Ich kenne sie als freundliche Menschen, aber wir haben nicht viel Zeit miteinander verbracht. Ich weiß, dass sie im Blumengeschäft tätig waren“, erzählt ein Nachbar dem bulgarischen TV-Sender „BG bTV“ (kra; uvo)