Im Schlaf überrascht und mit 25 Stichen getötet
Prozessauftakt in Hanau: Online-Bekanntschaft aus Habgier ermordet?

Die Tat hatte sich im Juli 2020 in Erlensee im Main-Kinzig-Kreis abgespielt: Er soll einer 47 Jahre alte Pflegerin im Schlaf überrascht und mit 25 Messerstichen getötet haben. Zudem sei das Opfer gewürgt worden. Heute startet vor dem Landgericht in Hanau der Prozess gegen den 41 Jahre alten mutmaßlichen Täter. Die Anklage der Staatsanwaltschaft: Mord aus Habgier.
Auto des Opfers für 4000 Euro vertickt
Ziel des Verbrechens sei es gewesen, das Auto der Frau zu stehlen. Der 41-Jährige soll den Wagen kurz nach der Tat für 4000 Euro verkauft haben. Mit Geld habe er seine Freundin beeindrucken wollen. Sein späteres Opfer habe er über ein Online-Dating-Portal kennengelernt. Die beiden sollen sich für die Übernachtung verabredet haben.
Nach der Tat habe sich der Mann geduscht und seine Mobiltelefone auf Werkseinstellungen zurückgesetzt, um mögliche Spuren zu verwischen.
Nach dem Fund der Leiche hatte die Polizei zunächst nach dem verschwundenen Auto gefahndet. Der mutmaßliche Täter wurde zwei Wochen später festgenommen und sitzt seitdem in Untersuchungshaft.

Gericht zeigt Videos der Vernehmung
Nach der Verlesung der Anklageschrift wurden im Gericht Videos der polizeilichen Vernehmungen gezeigt. In den Gesprächen kann sich der Angeklagte Ingo K. nicht an Details erinnern und streitet die Vorwürfe der Tat ab. Die Aufzeichnung zeigt, wie ein Polizist den mutmaßlichen Täter mit Mobilfunkdaten konfrontiert: „Sie können uns hier weiter anlügen, aber ob das Ihnen hilft?“ Er sei auf dem Weg in eine ‘Sackgasse’, versucht der Beamte den Tatverdächtigten zum Einlenken zu bringen. (dpa/bho)