Mordmotiv Eifersucht?

Prozessauftakt in Darmstadt: Hat Chantal S. ihre Partnerin Yasmin K. erstochen?

Im September 2021 wurde die damals 20-jährige Yasmin K. leblos in ihrer Wohnung im hessischen Rödermark aufgefunden. Die Polizei sprach damals von „scharfer Gewalteinwirkung“ und nahm kurze Zeit später ihre Partnerin und Mitbewohnerin Chantal S. fest. Zuvor soll sie vom Tatort geflohen sein. Nun steht sie vor dem Darmstädter Landgericht, die Staatsanwaltschaft wirft ihr vor, ihre Partnerin mit einem Messer umgebracht zu haben.

War es Notwehr?

Anwältin Waltraut Verleih im Darmstädter Landgericht.
Anwältin Waltraut Verleih vertritt die Familie der getöteten Yasmin.
rtl.de

Die Familie der verstorbenen Yasmin steht noch immer unter Schock. Die Anwältin Waltraut Verleih vertritt die Familie, die im Prozess als Nebenkläger auftritt. „Die Familie ist am Boden zerstört. Sie hören von allen Familienmitgliedern Feststellungen von gesundheitlichen und psychischen Beeinträchtigungen bis hin zum Verlust von Lebensfreude. Bis hin zu einem kleinen Geschwisterkind, das Probleme in der Schule hat“, sagt sie im RTL-Interview.

Beim Prozessauftakt am Montag gab die Angeklagte nun an, aus Notwehr gehandelt zu haben. Demnach solle es einen Streit zwischen den beiden gegeben haben. Auch Eifersucht soll eine Rolle gespielt haben. Die beiden jungen Frauen sollen oft gestritten haben, meistens wegen ihrer Eifersucht. In ihrer Partnerschaft sollen sich die Frauen gegenseitig betrogen haben. Yasmin K. behauptet jetzt aus Angst vor ihrer Freundin gehandelt zu haben.

Welche Strafe droht ihr?

Da die Angeklagte erst 20 Jahre alt ist, könnte sie nach dem Jugendstrafgesetz verurteilt werden. Demnach würde im Falle einer Verurteilung eine mildere Strafe auf sie zukommen. Als Heranwachsende könnten ihr maximal zehn Jahre, als Erwachsene eine lebenslange Freiheitsstrafe drohen. (jre/kmü)