Kind schlief in Kinderwagen

Teenager zünden Böller neben Baby: Vater rastet aus und sticht 13 Mal auf Adrian ein

Vater geht mit Messer auf Schüler los Weil er Böller zündete
01:55 min
Weil er Böller zündete
Vater geht mit Messer auf Schüler los

30 weitere Videos

Wer hätte ahnen können, dass Daniel K. (21) so ausrastet? Der junge Vater hat im August 2022 immer wieder auf den Schüler Adrian eingestochen. Der Grund: Der 17-Jährige zündete wohl einen Böller und warf ihn in Richtung des Kinderwagens, in dem Daniel K.s Baby lag. Dann eskalierte die Situation. Am Donnerstag verurteilte ihn das Landgericht Aachen.

Opfer Adrian trägt schlimme Narben davon

Der Angriff hat Adrian Sejdeu schwer gekennzeichnet. Die Narben wird er sein ganzes Leben tragen. Am Donnerstag steht sein Peiniger vor dem Landgericht in Aachen. 13 Mal stach Daniel K. mit einem Messer auf ihn ein. „Ich dachte wirklich, dass ich sterben werde“, sagt sein Opfer im RTL-Interview. „Mein T-Shirt war komplett blutüberströmt. Ich wurde so in meinem Leben noch nie attackiert.“

Lese-Tipp: Eine Leichtverletzte durch Böller: Streit um Pyrotechnik

Was war passiert? Es ist August im Jahr 2022, der Angeklagte, einige Bekannte und seine Verlobte mit Baby hängen gemeinsam auf einem Schulhof herum. Gegen 22 Uhr kommen dann Adrian und einige Freunde dazu. Einer aus der Gruppe hat dann wohl einen Böller gezündet und in Richtung des Kinderwagens geworfen, in dem Daniel K.s Baby lag. Daraufhin rastet der 21-Jährige aus. Er zieht ein Klappmesser mit einer acht Zentimeter langen Klinge aus der Tasche und sticht immer wieder auf Adrian ein.

Adrian zeigt seine schlimmen Narben.
Adrian zeigt seine schlimmen Narben.
RTL

Richter verurteilt Messerstecher nach Jugendstrafrecht

„Es war für mich versuchter Mord, weil der Geschädigte überhaupt nicht wissen konnte, dass der Angeklagte mit einem Messer auf ihn zukam und zustechen würde“, sagte Dirk Bettinger, Anwalt des Opfers. Der 17-Jährige kam schwer verletzt ins Krankenhaus. Die Polizei nahm Daniel K. fest – er ist ein ortsbekannter Täter. Am Donnerstag wurde der Arbeitslose vor Gericht verurteilt. Er gilt mit 21 Jahren noch als Heranwachsender, deshalb bekommt er fünf Jahre Jugendstrafe – wegen versuchten Mordes. Seine Verteidigerin Martina Nadenau hatte zuvor Freispruch für ihren Mandanten gefordert. „Der Mandant hat ganz eindeutig in Notwehr gehandelt. Der hat sich gegen eine Gruppe gewährt. Es waren sieben kräftige Jungs. Er klein und schmächtig, 65 Kilo. Stand dieser Übermacht gegenüber."

Opfer Adrian sieht das anders. Er hatte keine Chance gegen Daniel K. Er ist in psychologischer Behandlung. „Es wurde eine posttraumatische Belastungsstörung diagnostiziert. Ich habe einen sehr, sehr starken Leistungsabfall in der Schule erleben müssen.“ Er müsse jetzt sogar um sein Abitur bangen. (dky)