Gaspreise steigenDiese Energieversorger erhöhen die Preise um mehr als 100 Prozent

Ein manuelles Thermostat an einem Heizkörper mit drei roten Euro-Zeichenals Aufdruck. Symbolbild in Bezug auf die stark steigenden Energiepreise [M].
Die Energiepreise steigen immer weiter, auch für Gas.
Torsten Sukrow, picture alliance

Immer mehr Verbraucherinnen und Verbraucher müssen für Gas tiefer in die Tasche greifen: Weitere Gasversorger haben in Deutschland Preiserhöhungen angekündigt. Wie das Vergleichsportal Check24 berichtet, haben seit August mittlerweile 98 Gasgrundversorger ihre Preise erhöht oder Erhöhungen angekündigt. Vor gut sechs Wochen zählte das Portal erst 50. Einige Anbieter haben die Preise sogar mehr als verdoppelt.

Haushalte zahlen im Schnitt 263 Euro mehr im Jahr

Im Durchschnitt lag der Anstieg bei 17,3 Prozent. Für einen Musterhaushalt mit einem Jahres-Verbrauch von 20.000 Kilowattstunden bedeute dies zusätzliche Kosten von durchschnittlich 263 Euro pro Jahr, berichtet Check24. Betroffen seien bislang insgesamt rund 560.000 Haushalte. In Deutschland gibt es laut Statistischem Bundesamt rund 42,8 Millionen Wohnungen (2020). Knapp die Hälfte aller Wohnungen wird mit Gas beheizt.

Bei den 98 Preiserhöhungen gab es große Unterschiede. So stieg bei einigen Unternehmen der Preis in der Grundversorgung auf mehr als das Doppelte. Am anderen Ende stehen sechs Unternehmen, die die Preise um weniger als fünf Prozent anheben. Nach Angaben der Bundesnetzagentur gibt es derzeit 683 Gasversorgungsunternehmen, die Haushaltskunden beliefern.

Drei Unternehmen haben die Preise besonders stark angezogen: Die Versorger "Erdgasversorgung Schwalmtal GmbH & Co. KG" und "Stadtwerke Barmstedt Xtra GmbH" verteuern ihre Grundtarife um mehr als 128 Prozent. Die "Stadtwerke Löbau GmbH" verlangt rund 113 Prozent mehr. Eine Übersicht von Check 24 mit allen Preiserhöhungen finden Sie hier.

Experten rechnen mit weiteren Gaspreiserhöhungen im Winter

Laut Check24 zahlt ein Musterhaushalt mit einem Jahresverbrauch von 20.000 Kilowattstunden gerechnet mit den im Oktober gültigen Preisen im Schnitt 1532 Euro im Jahr für Gas, also knapp 7,7 Cent pro Kilowattstunde. Dies seien knapp acht Prozent mehr als vor einem Jahr.

Als ein Hauptgrund für die steigenden Gaspreise gilt unter anderem die weltweit gestiegene Energienachfrage infolge des Konjunkturaufschwungs nach der Corona-Krise. Verbraucherinnen und Verbraucher müssten diesen Winter mit einer Welle an Gaspreiserhöhungen rechnen, sagte Steffen Suttner von Check24. (dpa/aze)