Vor Beratungen um Nachfolge für 9-Euro-Ticket

Porsche-Protest vor FDP-Zentrale: Greenpeace demonstriert für Klimaticket - Lindner twittert

18.09.2022, Berlin: «Dienstwagen» steht auf einem Porsche 911 während ein Demonstrant mit einem übergroßen «9-Euro-Ticket» bei einer Protestaktion der Umweltschutz-Organisation Greenpeace vor der FDP-Bundeszentrale daneben steht. Nach Informationen von Greenpeace kostet die Förderung eines Porsche 911 als Dienstwagen dem Staat so viel Geld wie der Zuschuss zu 50 Klimatickets für einen Jahrespreis von maximal 365 Euro. Um das Verhältnis bildhaft zu dokumentieren, hatte Greenpeace auf der gesperrten Reinhardtstraße auf einer Fahrspur den pkw platziert, auf der anderen Seite standen die Aktivisten. Foto: Paul Zinken/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Greenpeace protestiert vor der FDP-Zentrale für Klimaticket
vco, dpa, Paul Zinken

Provokanter Protest vor der FDP-Zentrale: Einen Tag vor der Sondersitzung der Verkehrsminister haben Umwelt-Aktivisten in Berlin-Mitte für ein Klimaticket demonstriert. Sie forderten am Sonntag erneut die Streichung des steuerlichen Dienstwagenprivilegs. Unter dem Motto „Herr Lindner: 1 Dienstwagen oder 50 Klimatickets?“ stellten sie vor der Bundeszentrale einen Porsche auf der einen Fahrbahn ab, auf der Gegenspur stellten sich 50 Menschen auf.

Im Video: Christian Lindner fährt im Porsche zur Hochzeit

Greenpeace: „Das spart CO2 und entlastet gleichzeitig ärmere Menschen“

Insgesamt hätten sich etwa 100 Menschen an der Aktion beteiligt, teilte Greenpeace mit. „Die Förderung eines Porsche 911 als Dienstwagen kostet den Staat so viel Geld wie der Zuschuss zu 50 Klimatickets für einen Jahrespreis von maximal 365 Euro“, hieß es von dem Umweltverband.

Greenpeace forderte von Bundesfinanzminister Christian Linder (FDP) erneut, die Steuerhilfen für Dienstwagen abzuschaffen. Mit dem Geld ließen sich bezahlbare Klimatickets für Millionen Menschen finanzieren, betonte Greenpeace-Verkehrsexpertin Marissa Reiserer. „Das spart CO2 und entlastet gleichzeitig ärmere Menschen.“

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Christian Lindner: "Es gibt kein Dienstwagenprivileg, das man streichen könnte"

Auf den Protest reagierte Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) auf Twitter: „Man kann nur wiederholen: Es gibt kein Dienstwagenprivileg, das man streichen könnte, um Geld zu gewinnen. Es handelt sich um eine Pauschalversteuerung, die zum Beispiel auch der ambulant arbeitenden Altenpflegerin das Fahrtenbuch erspart.“

Im Video: Christian Lindner kritisiert Framing des "Dienstwagenprivilegs"

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Am Montag beraten die Landesverkehrsminister unter Vorsitz Bremens mit Bundesminister Volker Wissing (FDP) über ein mögliches Nachfolgemodell des 9-Euro-Tickets im Nahverkehr. (dpa)