22. Januar 2021 - 15:09 Uhr
Männer wollten Hunde von Rumänien nach Deutschland schmuggeln
Unvorhergesehener tierischer Besuch auf der Polizeiwache in Ansbach: Die Verkehrspolizei hat am Freitag zwei Männer aus Rumänien erwischt, die offenbar zehn Malteser-Welpen nach Deutschland schmuggeln wollten. Papiere für die noch viel zu kleinen Welpen hatten sie nicht bei sich – darum wurden die Hunde beschlagnahmt. Am vorläufigen Ende ihrer langen, beschwerlichen Reise durften die Malteser dann sogar in der Zelle übernachten – und die Bilder dieser felligen Übernachtungsparty sind einfach zuckersüß.

Zwei Hundewelpen kauerten im Fußraum
Die Polizei führte in der Nacht zum Freitag eine Schleierfahndung auf der A7 bei Ansbach durch, als das herausgewinkte Auto einfach weiterfuhr. In einem Wohngebiet konnte der Fahrer schließlich gestoppt werden – und den Polizisten wurde schnell klar, warum er nicht kontrolliert werden wollte: Im Fußraum unter dem Fahrersitz kauerten zwei Welpen, erst wenige Wochen alt. Die Hunde seien ihnen vor Abreise geschenkt worden, behaupteten die Männer. Die Polizisten wurden misstrauisch und durchsuchten den Wagen – mit Erfolg: acht weitere Welpen wurden gefunden.

Welpen aus Ansbach sind jetzt im Tierheim
Obwohl ihre Schmuggler die Verbrecher sind, mussten die kleinen Welpen die Nacht in der Arrestzelle verbringen – aus Mangel an Alternativen. Mit Futter und Wasser wurden die Malteser von den Polizisten aber liebevoll umsorgt. Mittlerweile sind sie in der Obhut des Tierheims und können bald hoffentlich an tierliebe Familien vermittelt werden.
Malteserwelpen hätten wohl bis zu 25.000 Euro eingebracht
Gegen die Männer aus Rumänien laufen jetzt allerdings Ermittlungen wegen Verstößen gegen das Tierschutzgesetz sowie das Tiergesundheitsgesetz. Weil die beiden auch keinen negativen Corona-Test vorweisen konnten, droht ihnen außerdem ein saftiges Bußgeld.
Die Polizei geht davon aus, dass die Welpen illegal in Deutschland verkauft werden sollten. Reinrassige Hunde der Rasse "Malteser" können laut Polizei einen Wert zwischen 2.000 und 2.500 Euro pro Exemplar haben. Daraus ergibt sich ein Gesamtwert der Tiere zwischen 20.000 und 25.000 Euro.
Im Video: Illegaler Welpenhandel boomt - Käufern und Tieren drohen schlimme Konsequenzen

Hunde werden viel zu jung von ihrer Mutter getrennt, kommen krank nach Deutschland
Gerade zu Corona-Zeiten, in denen sich viele Menschen ein Haustier wünschen, boomt der illegale Handel mit Welpen – gerade aus Osteuropa. Die Tiere werden oft als Ramschware auf Märkten in Polen angeboten. Die "Welpenmafia" schreckt dabei vor nichts zurück: Hunde werden viel zu jung von ihrer Mutter getrennt, kommen oft krank und unter schlimmsten Transportbedingungen nach Deutschland. Verkauft werden die Tiere meist über das Internet, und nur in den seltensten Fällen können die Behörden die Hintermänner der Händler schnappen.
Experten raten: Hunde grundsätzlich nicht im Internet kaufen!
Wenn Hunde viel zu billig, also für unter 100 Euro, über das Internet angeboten werden, ist das oft schon ein Hinweis dafür, dass mit dem Hund etwas nicht stimmt. Doch Tierschutzberaterin Sina Hanke vom Hamburger Tierschutzverein warnt, dass Händler die Welpen mittlerweile auch für 200 bis 500 Euro anbieten. Laien denken dann, dass es ein Hund aus einer Hauszucht sein könnte und greifen zu. Wer sich einen jungen Hund zulegen möchte, muss also ganz genau hinsehen und ein paar einfache Regeln beachten. Experten warnen darum, Hunde generell nicht im Internet zu kaufen. Wir erklären Ihnen hier, worauf sie achten sollten, wenn Sie sich einen Hund anschaffen wollen.