Vorsicht beim Tier-Kauf im Internet

Tierschützer: Welpen grundsätzlich nicht online kaufen!

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Experten warnen vor Online-Tierhandel
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Illegaler Handel verursacht viel Tierleid

Wer plant, sich einen Hund zuzulegen, sollte sich gut überlegen, woher das Tier kommt. Und es am besten nicht online kaufen! Der illegale Handel mit Hundewelpen im Internet hat schlimme Folgen für die Tiere, warnt der Deutsche Tierschutzbund. Der Verein rät grundsätzlich davon ab, Tiere über Online-Anzeigen zu kaufen. „Wer sich für ein Tier interessiert, sollte sich zuerst im Tierheim erkundigen. Oder alternativ nach seriösen Züchtern recherchieren, die aus Leidenschaft eine Rasse züchten und mit denen schon andere Hundehalter gute Erfahrungen gemacht haben“, sagte Sprecherin Lea Schmitz.

Tiere gehören nicht unter den Weihnachtsbaum

Boxer Welpe, in Decke eingehüllt | Verwendung weltweit, Keine Weitergabe an Wiederverkäufer.
Boxer Welpe, in Decke eingehüllt
picture alliance / imageBROKER, Doreen Zorn

Der illegale Handel mit Hundewelpen sei vor allem im Internet gefragt, aber gleichzeitig mit enormen Tierleid für die Hundekinder und Elterntiere verbunden. Gerade als Weihnachtsgeschenke seien die kleinen Vierbeiner jedes Jahr aufs Neue gefragt. Davor warnen Experten seit jeher.

Besonders gemein am illegalen Online-Handel mit Hundewelpen ist, dass sie oft kaum von seriösen Angeboten zu unterscheiden sind. Angebote „in gebrochenem Deutsch“ oder Welpen zu Schnäppchenpreisen kämen heute eher selten vor, erklärt Schmitz. „Mittlerweile aber versuchen die Händler alles, um einen seriösen Eindruck zu machen.“

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Die Probleme, die mit unseriösen Angeboten verbunden sind, spüren Käufer laut Tierschutzbund erst, wenn das Geschäft schon längst abgeschlossen ist. Häufig erkranke das Tier wenige Tage nach dem Kauf, typischerweise stelle dann die Tierarztpraxis fest, dass der EU-Heimtierausweis und die eingetragene Impfung gefälscht sind. „Die vermeintlich ‚günstige‘ Anschaffung eines illegal gehandelten Welpen zieht dann Behandlungskosten für ein krankes Tier nach sich, die zu einer enormen finanziellen Belastung werden können“, warnt Schmitz.

Die Tiere kämen häufig aus dem osteuropäischen Ausland, wo die Elterntiere „unter erbärmlichsten Bedingungen, meist in Verschlägen, ohne Kontakt zu Menschen und ohne medizinische Versorgung“ gehalten würden. Die Welpen würden meist schon mit wenigen Wochen von der Mutter getrennt und nach Deutschland gebracht.

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bwe axs, dpa, Marion Wünn

Online-Handel mit Welpen ist nicht verboten und unterliegt keinen strengen Vorschriften. „Und leider kann auch online nicht kontrolliert werden, wie viele Welpen ein Händler pro Jahr einstellt, da der Händler auch ständig das Profil wechseln kann“, sagte Schmitz.

Sie rät: Wer sich die kontaktarme Corona-Zeit mit einem vierbeinigen Zeitgenossen vertreiben will, sollte sich eine Anschaffung vorher gut überlegen. Die Bedürfnisse der Tiere seien geld-, zeit- und arbeitsintensiv und würden oft unterschätzt. Auch sollte geklärt sein, wie es nach dem Ende der Homeoffice-Zeit mit den Tieren weitergeht. Die Tiere sollten nicht viele Stunden allein zu Hause gelassen werden, sondern langsam an das Alleinlassen gewöhnt werden, sagt Schmitz.