Gesperrte Athleten sollen bald wieder antreten dürfen

Plakat-Zoff und Unterschriften: Riesen-Ärger um Russen-Sportler!

Sicherheitspersonal stoppt Vlada Kharkova.
Sicherheitspersonal stoppt die ukrainische Fechterin Vlada Kharkova.
Instagram/vladakharkova

Russische Fechter sollen nach dem Willen des Weltverbands schon bald wieder internationale Wettkämpfe bestreiten dürfen – doch in der Sportart regt sich dagegen massiver Widerstand!

Plakat-Aktion beim Weltcup verhindert

Die geplante Rückkehr der wegen des Kriegs in der Urkaine gesperrten russischen und belarussischen Fechter sorgt für heftigen Widerstand in der Fechtszene. Beim Weltcup in Nanjing (China) kam es am vergangenen Wochenende zum Eklat. Die ukrainische Fechterin Vlada Kharkova wollte mit einem Banner gegen die Wiederzulassung der Sportler aus Russland protestieren. Sofort eilte Security herbei und schnappte sich das Plakat.

Lese-Tipp: Klitschko sendet Knallhart-Ansage an deutschen IOC-Chef

Die 26-Jährige teilte ein Video der Aktion in den sozialen Netzwerken. Das Plakat sollte die im Krieg getöteten ukrainischen Sportler zeigen.

"Russland verstößt gegen alle Werte des olympischen Gedankens"

Kharkova über die Aktion: „Heute bei der Weltmeisterschaft in China wollten wir ein Foto mit einem Banner machen, auf dem wir zeigen, wie viele Athleten von Russland getötet wurden.“

Der Fechtverband FIE habe erwähnt, „dass Politik keinen Platz im Sport hat. Jetzt frage ich Sie: Wie kann der Sport nichts damit zu tun haben, wenn 343 Sporteinrichtungen zerstört werden und mehr als 250 Athleten nie wieder an Wettkämpfen teilnehmen werden?“

Lese-Tipp: Diese Sportler kehrten Russland seit Beginn des Ukraine-Krieges den Rücken

Kharkova: „Russland verstößt gegen alle Werte des olympischen Gedanken. Die FIE versucht, die Wahrheit durch Drohungen und Einschränkungen zu verbergen und uns zum Schweigen zu bringen, aber worin unterscheidet sich das von der politischen Strategie Russlands?“

Anzeige:
Empfehlungen unserer Partner

IOC vor wegweisender Entscheidung

Die ukrainischen Sportler kündigten an, jedes Turnier zu boykottieren, an dem auch Russen teilnehmen. Das gilt wohl auch für Olympia 2024 in Paris.

Inzwischen haben 300 aktive und ehemalige Fechter in einem offenen Brief an ihren Weltverband FIE und das IOC appelliert und sich gegen die Wiederzulassung russischer und belarussischer Sportler ausgesprochen. "Wir fordern Sie in Ihrer Führungsposition im IOC auf, die von Ihnen empfohlenen Suspendierungen der russischen und belarussischen Fechtverbände und Nationalen Olympischen Komitees aufrechtzuerhalten", hieß es im Schreiben.

Die FIE hatte am 10. März die Rückkehr russischer sowie belarussischer Athletinnen und Athleten beschlossen. Die Exekutive des Internationalen Olympischen Komitees will am Dienstag in Lausanne "Leitplanken" für die Rückkehr der zurzeit verbannten Aktiven aus den beiden Ländern in den Weltsport beschließen.

Nach Angaben der Verfasser wurden durch den Krieg bislang "232 Sportler getötet, 343 Sporteinrichtungen zerstört, 40.000 Sportler*innen zur Flucht ins Ausland gezwungen und 140.000 junge Sportler*innen ohne gute Trainingsmöglichkeiten zurückgelassen“. (msc mit sid)