Dürfen russische Sportler wieder bei Olympia starten?"Olympiasieger in Gräueltaten": Klitschko sendet Knallhart-Ansage an deutschen IOC-Chef

Die Sport-Welt diskutiert die Wiedereingliederung der russischen Athletinnen und Athleten. Der ukrainische Politiker und Ex-Boxweltmeister Wladimir Klitschko schickt nun eine deutliche Ansage an den Chef des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) Thomas Bach, nahm ihn und den Verband mit drastischen Worten in die Verantwortung.
"Goldmedaille im Verschleppen von Kindern und im Vergewaltigen von Frauen"
Der Krieg in der Ukraine spitzt sich weiter zu. Während russische Soldaten ein Jahr nach dem Überfall auf das osteuropäische Land weiter brutal morden, nimmt eine Debatte in der Sport-Welt Fahrt auf: Sollen russische (und belarussische) Sportlerinnen und Sportler wieder bei Olympia starten dürfen?
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Wladimir Klitschko lehnt diese Idee strikt ab und sendet einen klaren Appell ans IOC und Thomas Bach.
"Lieber Thomas Bach, Sie sind der Präsident des IOC. Sie vertreten universale Werte wie Toleranz und Frieden. Sie schlagen vor, es russischen und belarussischen Athleten wieder zu erlauben, an den Olympischen Spielen in Paris teilzunehmen", sagte Klitschko in einem 52-sekündigen Clip bei Twitter mit Blick auf Olympia 2024.
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Klitschko weiter: "Ich sage Ihnen: Die Russen sind Olympiasieger in Gräueltaten gegen Zivilisten. Sie haben die Goldmedaille im Verschleppen von Kindern und im Vergewaltigen von Frauen. Sie können nicht Ihr olympisches Emblem über diese kriminellen Taten legen, denn auf diese Art werden Sie Komplize dieses abscheulichen Krieges."
"Die Geschichte wird über Sie urteilen"
„Tun sie das nicht, ansonsten verraten sie den olympischen Geist“, appellierte Klitschko und nahm den Sportfunktionär persönlich in die Pflicht. "Ein Land, das auf Grundsätzen internationalen Rechts trampelt, kann nicht vom internationalen Sport legitimiert und gestützt werden. Machen Sie nicht diesen monumentalen Fehler. Die Welt schaut auf Sie. Die Geschichte wird über Sie urteilen. Viel Erfolg bei ihrer Entscheidung.“
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Ukraine droht mit Olympia-Boykott
IOC-Boss Bach hatte sich zuletzt für eine Wiederaufnahme russischer und belarussischer Sportler ausgesprochen. "Diese Überlegungen werden getragen - weltweit, durch eine riesengroße Mehrheit", sagte er dem ZDF. Athleten "alleine aufgrund ihres Passes" auszuschließen, genüge nicht den Menschenrechtsanforderungen der Olympischen Charta wie auch der Vereinten Nationen, so Bach.
Das Nationale Olympische Komitee der Ukraine plant für den 3. Februar eine außerordentliche Generalversammlung, um einen möglichen Olympia-Boykott zu beschließen, sollten die Athletinnen und Athleten aus Russland und Belarus wieder an den Wettkämpfen teilnehmen.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte das IOC und Bach am Wochenende mehrfach aufgerufen, Athletinnen und Athleten aus Russland und Belarus weiter zu verbannen. (msc)