Booster für die Photosynthese

Marburger Forscher arbeiten an einem Klimawandel-Killer

Pflanzen sind wahre Alleskönner: Mittels Photosynthese sind sie in der Lage, CO2 aus der Umgebung aufzunehmen und in Sauerstoff und Zucker umzuwandeln. Genau diese Eigenschaft ist es, die dem Klimawandel etwas entgegensetzen könnte. Leider geht dieser Prozess in der Natur zu langsam vonstatten, um all das CO2, welches wir als Gesellschaft ausstoßen, schnell genug umzuwandeln. Ein cleveres Forscherteam aus Marburg entwickelt nun quasi die „Super-Photosynthese“ – wie das funktioniert, sehen Sie im Video.

Die Umfrage ist nicht repräsentativ.

Etwas Schlechtes in etwas Nützliches umwandeln

CO2 ist allgegenwärtig und überall verfügbar. Laut Forscher Professor Tobias Erb müsse man umdenken und in dem Treibhausgas einen verfügbaren Rohstoff sehen, den man nachhaltig einsetzen könne. Sofern der Prozess der Photosynthese künstlich und beschleunigt vonstattengehen kann, wäre CO2 tatsächlich sehr nützlich und könnte zum Beispiel als Bausteine für die chemische Industrie oder für die Herstellung von Antiobiotika genutzt werden.

Damit das möglich ist, bauen Tobias Erb und sein Team an einem Prototyp: „Der zentrale Motor, der im Blatt sitzt, fährt ganz langsam – wie eine Art Trkator. Das hat uns inspiriert, den Motor neu zu denken. Etwas zu bauen, das viel schneller CO2 aufnehmen kann. Und dafür haben wir jetzt eine Art Betriebssystem für die Photosynthese geschrieben. Das haben wir jetzt im Labor gebaut, eine Art Prototypen. Und unser nächstes Ziel ist es, das in einen lebenden Organismus einzubringen“, sagt uns Erb.

Forscher der Uni Marburg arbeiten an künstlicher Photosynthese.
In einer Alge soll der Photosynthese-Prototyp das erste Mal eingesetzt werden.
rtl.de

Team wurde bereits mit Preis ausgezeichnet

Dass Tobias Erb und sein Team tatsächlich an etwas Bahnbrechendem arbeiten, beweist die Auszeichnung des „Future Insight Prize“. Für ihre Arbeit haben sie eine Millionen Euro bekommen. Laut Erb eine tolle Bestätigung und auch eine gute Möglichkeit, weitere kluge Köpfe für das Marburger Max-Planck-Institut zu gewinnen. Vielleicht kommt der weltweite Klimaretter ja wirklich aus Hessen! (jer/kmü)