Julie von Bismarck fordert im RTL-Interview Konsequenzen

Pferde-Expertin zum Beerbaum-Skandal: "Abscheu" für "widerwärtige" Methode

RTL hat bei Reit-Ikone Ludger Beerbaum die verbotene Trainingsmethode „Barren“ aufgedeckt. Es war ein Schock in der Szene. Auch Pferdeosteopathin Julie von Bismarck ist entsetzt. Die Einschätzung der Pferde-Expertin. „Ich finde es widerwärtig. Ich kann es nicht begreifen, wie man einem Tier solche Schmerzen zufügen kann.“ Zu den Bildern, die RTL Extra vorliegen, sagt sie: „Für mich ist das ganz klar Barren. Man hört es ganz klar pocken.“ Im Interview mit Moderatorin Birgit von Bentzel fordert sie Sponsoren und Verbände zum Handeln auf. Welches Leid die Tiere beim „Barren“ erfahren, erläutert von Bismarck im Video.

Wird Geld in tierquälerisches Verhalten investiert?

Die Pferde-Expertin Julie von Bismarck befürchtet, dass dieser Skandal kein Einzelfall sein könnte. Sie stellt ganz klar Forderung an Sponsoren und Verbände. „Ich würde mir wünschen, dass die Verbände jetzt mal echte Regelwerke aufstellen, die dann auch durchgesetzt werden. Weil das, was sie in den vergangenen Jahren gemacht haben und auch bis heute tun ist, Schlupflöcher schaffen.“ Aber auch den finanziellen Aspekt kritisiert sie scharf: „Die Sponsoren sollten sich mal ganz dringend hinterfragen (...), ob sie weiterhin so viel Geld in tierquälerisches Verhalten investieren möchten“. Von Bismarck erhofft sich eine Reaktion der Sponsoren nach dem Skandal und eine Geld-Sperre. Sie appelliert an alle Tierliebhaber: Jeder Reiter sollte „Liebe und Respekt“ für das Pferd mitbringen, so von Bismarck. Tiere sollten nicht mit einem Sportgerät verwechselt werden.

Der Fall Ludger Beerbaum

RTL Extra liegen exklusive Videoaufnahmen einer Insiderin und engen Vertrauten Beerbaums vor. Darauf zu sehen: Ludger Beerbaum, der mit seinem Pferd über ein Hindernis springt, während ein Mitarbeiter mit einer Stange an die Vorderbeine des Tieres schlägt. Diese als "Barren" bekannte Methode stellt einen Verstoß gegen das Tierschutzgesetz dar und ist auch laut der Statuten der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) in dieser Form verboten.

Ludger Beerbaum äußerte sich am Mittwoch in einer ausführlichen Stellungnahme zum Sachverhalt. Der Reitstar streitet vehement ab, seine Pferde mit der unerlaubten Methode zu trainieren: "Die im Beitrag gezeigten Szenen auf dem Reitplatz haben mit Barren nichts zu tun. Es handelt sich dabei um erlaubtes Touchieren, das von einem erfahrenen, routinierten Pferdefachmann durchgeführt wurde. Der im Video zu sehende Gegenstand erfülle die Vorgaben der Deutschen Reiterlichen Vereinigung für ein zulässiges Touchieren: nicht länger als drei Meter, maximal zwei Kilogramm schwer. (jma/msc/sfu/mar)