Hamburgs Bürgermeister Tschentscher fordert gemeinsamen Weg
Gemeinsame Hafenstrategie statt Konkurrenz!

Konkurrenz herrscht an Deutschlands Küste unter den Häfen in Hamburg, Bremen oder Wilhelmshaven. Dabei sitzt die Konkurrenz im Ausland, etwa in Rotterdam oder Antwerpen – mit einer gemeinsamen Hafenstrategie könnte man wettbewerbsfähiger sein. Dieser Meinung ist jedenfalls Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD).
Mehr Aktion vom Bund
Die DPA berichtet, dass sich der SPD-Politiker Tschentscher dabei mehr Unterstützung vom Bund wünscht. Andere Länder wie Belgien und die Niederlande hätten eine nationale Hafenstrategie, sie gingen gezielt vor und unterstützten ihre wichtigsten Häfen Rotterdam und Antwerpen, wobei auch andere Hafenstandorte einbezogen würden. In Deutschland gebe es seitens des Bundes keine aktive nationale Politik zur Unterstützung der Häfen, bemängelt Tschentscher. Es gebe zwar eine „maritime Koordination“ der Bundesregierung, die in der Praxis die Häfen bei Entscheidungen trotzdem alleine lasse.
Häfen wichtiger Faktor in der Krise
Der Bund sollte sich stärker an den Hafeninvestitionen beteiligen, fordert der Bürgermeister und betont: Die Seehäfen sind für die Anbindung der deutschen Wirtschaft an die internationalen Märkte von größter Bedeutung. In der Krise zeige sich jetzt besonders, welche Bedeutung die Häfen für die Wirtschaft, die Lieferketten und die Versorgung der Menschen hätten. Es sei wichtig, dass sich der Bund und die Europäische Kommission genauso um die maritime Infrastruktur und Logistik kümmere wie die chinesische Regierung.
Erste Pläne wieder auf Eis gelegt
Die Senate von Bremen und Hamburg unterstützen die Idee einer gemeinsamen Terminalgesellschaft und gemeinsamen Strategie für die drei großen norddeutschen Seehäfen. Trotz der politischen Unterstützung hatten die Hamburger HHLA und die Bremer Eurogate ihre Verhandlungen über einen Gemeinschaftsbetrieb der norddeutschen Containerterminals vor einem Monat zumindest vorerst auf Eis gelegt. Man habe beschlossen, die Gespräche so lange zu vertagen, bis die Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche Fortsetzung wieder stabil genug sind, teilten die Unternehmen mit. Peter Tschentscher hoffe auf eine baldige Fortsetzung der gemeinsamen Gespräche und der Vernetzung. Der Hamburger Hafen war zuletzt leer ausgegangen bei der Bewerbung um einen Standort der neuen LNG-Terminals für die Flüssig-Gas-Anlieferung mit dem Schiff. (lsi/dpa)