Perfide Masche "Dognapping"
Kriminelle entführen Hunde und erpressen Besitzer
Gibt es die perfide Masche aus England jetzt auch bei uns in Deutschland? Kriminelle nutzen die Tierliebe von Menschen aus und entführen Hunde, um deren Besitzer zu erpressen. Die Zahl der Hundeentführungen ist dort über den Jahreswechsel um satte 250 Prozent gestiegen. Unser Video zeigt, wie skrupellos manche Hunde-Kidnapper vorgehen.
Mischling Waldi verschwand aus dem Garten
Auch Familie Meltzer aus Dortmund ist Opfer der Kriminellen geworden. Obwohl ihr Garten eingezäunt ist, verschwindet ihr kleiner Terrier-Mischling Waldi Ende des Jahres spurlos. Sei fast neun Jahren lebt Waldi bei der Familie. Die Meltzers suchen überall, hängen in der Gegend Zettel auf und beauftragen sogar eine Pettrailerin, die mit ihren Suchhunden Waldis Fährte aufnimmt. Doch auf einem Supermarktparkplatz verliert sich die Spur des Hundes.
Whatsapp vom vermeintlichen Entführer
Und die Meltzers veröffentlichen ein Foto von Waldi auf Facebook, geben ihre Handynummer an. Was es den Betrügern womöglich leichter macht, mit ihrer Masche Menschen zu erpressen, denn kurz darauf kriegen die Hundebesitzer eine Whatsapp-Nachricht vom vermeintlichen Entführer: Er habe Waldi gefangen; wie viel Geld er will, lässt er offen.
Inzwischen geht die Polizei davon aus, dass der Erpresser nur ein Trittbrettfahrer ist. Denn er hat offensichtlich das Facebook-Foto kopiert und mit Photoshop die Gitterstäbe eines Käfigs draufmontiert, dann als "Erpresserbild" an die Meltzers geschickt. Die Polizei ermittelt wegen versuchten Betrugs.
Zeugin erkennt Hund an Leine einer fremden Frau
Am Ende wird für die Familie alles wieder gut: Eine Zeugin erkennt Waldi an der Leine einer fremden Frau im Supermarkt. Die Frau behauptet, Waldi sei ihr zugelaufen, mit der Erpressung habe sie nichts zu tun. Die Polizei überprüft die Angaben. Die Meltzers sind einfach nur froh, dass ihr geliebter Waldi wieder bei ihnen ist.
Auch in den USA gibt es das „Dognapping“. Hier hat kürzlich eine Tierverkäuferin versucht, die Diebe eines ihrer Hunde zu stoppen. Sie hielt sich dafür zehn Minuten lang auf der Motorhaube eines fahrenden Autos fest.
Haustierregister "Tasso" warnt: Bloß keine Kontaktdaten angeben
Das Haustierregister „TASSO“ warnt davor, persönliche Kontaktdaten auf Suchplakaten, in Anzeigen oder auf Social-Media-Plattformen anzugeben. Auch ein Finderlohn sollte nicht ausgelobt werden. „Was wichtig ist, sobald das Tier verschwindet, bitte erstmal bei Tasso als vermisst melden. Dann wird die Suche nach dem Tier auf der Tasso-Website veröffentlicht und per App werden Tasso-Suchhelfer aus der Region benachrichtigt“, erklärt Sonja Slezacek von TASSO e.V. im RTL-Interview.
Außerdem biete Tasso Suchplakate an mit der Rufnummer der 24-Stunden-Hotline an. Die Plakate werden an die Tierhalter zum Download versendet, damit sie diese weiterverbreiten können. Sehr wichtig: Auf diesen Plakaten sind nicht die Kontaktdaten der Tierhalter angegeben, schon gar nicht ein Finderlohn. Dieser Service ist kostenlos. Außerdem sollte man sich bei der Polizei melden, wenn man Opfer einer Betrugsmasche geworden ist.