Polizei: Säugling hat keine Überlebenschance

Schwerste Hirnschäden: Vater (21) soll Baby geschüttelt haben

HANDOUT - Das Füßchen eines der schwersten Neugeborenen Deutschlands - Jasleen 6110g, 57,5cm. Foto: Ines Christ/Universitätsklinikum Leipzig (ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung im Zusammenhang mit der aktuellen Berichterstattung bei Urhebernennung "Ines Christ/Universitätsklinikum Leipzig"; zu: "6,1-Kilo-Baby kommt in Leipzig zur Welt" vom 26.07.2013) +++(c) dpa - Bildfunk+++
Ein Vater aus Paderborn soll sein Baby so sehr geschüttelt haben, dass es wohl nicht überleben wird. (Foto: Motivbild)

Die Polizei Paderborn rechnet mit dem Schlimmsten: Ein junger Vater aus Paderborn soll sein zwei Monate altes Kind geschüttelt haben. Nach Angaben der Polizei hat das Baby keine Überlebenschance. Der 21-Jährige sitzt jetzt in U-Haft.

Schütteltrauma: Polizei Paderborn rechnet mit Tod des Kindes

Am Samstagabend geht bei der Leitstelle der Feuerwehr ein Notruf ein. Ein zwei Monate alter Säugling muss intensivmedizinisch betreut werden. Der 21-jährige Vater soll das Baby zuvor geschüttelt haben. Am Dienstag ist dann klar: die Verletzungen des Säuglings deuten auf ein Schütteltrauma hin. Es sei „aufgrund der schwersten Hirnschädigung“ mit dem Tod des Kindes zu rechnen, heißt es in einer Mitteilung der Polizei in Bielefeld.

Der Vater des Kindes sei der schweren Körperverletzung dringend tatverdächtig. Gegen ihn werde jetzt ermittelt. Der 21-Jährige sitzt inzwischen in Untersuchungshaft.

Was passiert beim Schütteltrauma

Bei einem Schütteltrauma fliegt das Gehirn in der harten Knochenschale des Kopfes hin und her, wird gestaucht und gezerrt. Es kommt zu Hirnblutungen und irreparablen Schäden. Die Folge: Lebenslange Behinderungen oder sogar der Tod. Wenn das Unglück passiert ist, können Eltern aber noch helfen, indem sie ihre Tat dem Arzt nicht verheimlichen.

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„Wenn ich von Anfang an weiß, ich habe ein Kind vor mir, das geschüttelt wurde, dann kann ich entsprechende Maßnahmen anleiten und vielleicht verhindern, dass die Blutung weitergeht und verhindern, dass das Kind wirklich in eine Situation kommt, wo wir gar nichts mehr tun können", klärt Prof. Dr. Dragana Seifert, Oberärztin am Institut für Rechtsmedizin im UKE Hamburg, auf. (kra)