Prof. Timo Ulrichs im RTL Corona-Talk
So haben wir eine Chance, dass die Omikron-Wand einigermaßen gut über Deutschland geht
Ein neues Pandemie-Jahr ist angebrochen und hält die Welt weiterhin in Atem. Die Zahlen sind leicht angestiegen, es ist allerdings davon auszugehen, dass diese Zahlen durch die Verzögerung durch die Feiertage weitaus höher sind. Verantwortlich dafür ist die Omikron-Variante.
Wie es mit dieser jetzt weitergeht und welche Änderungen in Kraft treten, darüber spricht Epidemiologe Prof. Timo Ulrichs heute im RTL-Corona-Talk mit Katrin Neumann.
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Omikron in der EU: Werden wir auch in Deutschland erleben
Der Epidemiologe Prof. Timo Ulrichs sieht die „Omikron-Welle“ zeitnah auch in Deutschland ankommen: „Die Nachbarländer Dänemark, Großbritannien und so weiter, die sind uns alle nur ein paar Tage voraus oder wenige Wochen. Denn das, was wir da sehen, das werden wir auch in Deutschland erleben“, so Ulrichs gegenüber RTL/ntv.
Die Auswirkungen seien aber noch schwer vorherzusehen: „Wenn wir von Veranstaltungen Abstand nehmen und Kontakte reduzieren, haben wir eine Chance, dass die Omikron-Wand einigermaßen gut über Deutschland drüber geht.“
Verkürzte Quarantäne-Fristen?
Beim kommenden Bund-Länder-Treffen, das am Freitag stattfinden soll, könnten Kontaktbeschränkungen wieder verschärft werden, gleichzeitig sollen allerdings die Quarantäne-Zeiten verkürzt werden. Entsprechende Pläne hatte Karl Lauterbach im RTL-Interview angekündigt. (s. Video)
Die Quarantäne zu verkürzen, ist auch ein Mittel, die Infrastruktur aufrecht zu erhalten. Denn wenn zu viele Menschen gleichzeitig infiziert sind, „dann kann es zu Personalengpässen kommen und das nicht nur im Gesundheitswesen, sondern auch in anderen Bereichen“, so Prof. Ulrichs.
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Überlastung des Systems muss verhindert werden
Bereits zu Beginn der Pandemie arbeiteten manche, trotz Infektion, wenn sie keine Symptome hatten und die Hygieneregeln strikt einhielten. Das Gleiche könnte nun erneut auf uns zukommen, um eine Überlastung der Infrastruktur und des Gesundheitssystems zu verhindern.
„Wir werden nicht verhindern können, dass das Virus sich stark ausbreitet“, sagt Epidemiologe Prof. Ulrichs. „Wir müssen nun eben sehen, dass nicht auf einmal ganz viele Menschen ins Krankenhaus müssen. Aber da ja die Verläufe etwas milder sind, haben wir da ganz gute Karten.“ Trotzdem dürfe man vor allem im Hinblick auf die Ungeimpften nichts riskieren. (lan)
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