Mit 85 hoch hinaus

Oma und Enkelin besteigen Kilimandscharo

Energiegeladen und abenteuerlustig: So kann man die 85-jährige Maria durchaus bezeichnen. 2019 erzählt ihr ein guter Bekannter von einer Reise zum Kilimandscharo. Der Gedanke, den knapp 6.000 Meter hohen Berg einmal selbst zu besteigen, lässt sie nicht mehr los. Drei Jahre später, setzt sie ihre Pläne in die Tat um und erzählt ihrer Enkelin Kaya davon. Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm: Kurzerhand beschließt die 23-Jährige Studentin, ihre Oma zu begleiten. Ein klarer Fall von nicht denken, sondern einfach machen.

Oma stiftet Enkelin zum Bergsteigen an

Maria und Kaya auf ihrer Reise
Maria und Kaya auf ihrer Reise durch Tansania.
BLP AGT

Rentnerin Maria und ihre Enkelin Kaya haben eine besondere Verbindung zueinander. Die beiden sind schon oft zusammen gereist. Doch das Abenteuer Kilimandscharo soll ihr bisher größtes werden. Nachdem ein guter Bekannter der 85-Jährigen den Floh vom Bergsteigen ins Ohr gesetzt hat, fängt sie an, die Reise zu planen. Nachdem sie alles gebucht hat, erzählt sie ihrer Enkelin von dem Vorhaben. Diese ist so begeistert von der Idee, dass sie beschließt, ihre Oma zu begleiten. Marias jüngster Sohn hatte bedenken: „Rauf kommst du sicherlich, aber ob du zu Fuß oder in einer Kiste runterkommst, weiß ich nicht“, berichtet die Rentnerin im RTL-Interview. Doch das hält die 85-Jährige nicht auf. Anfang 2023 geht es dann endlich los.

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Januar 2023: Startschuss für ein unvergessliches Abenteuer

In arktischer Kälte wird Kaya mit diesem Sonnenuntergang  belohnt.
In arktischer Kälte wird Kaya auf dem Gipfel des Kilimandscharo mit diesem Sonnenuntergang belohnt.
BLP AGT

Es ist der 2. Februar 2023, als Oma Maria und Enkelin Kaya am Kilimandscharo Airport in Tansania ankommen. Den Weg zum knapp 6.000 Meter hohen Berg nutzen die beiden, um das Land ein bisschen näher kennenzulernen.

Vier Tage später ist es dann so weit: die Guide-geführte Tour mit einer Reisegruppe startet. Vor der 85-Jährigen und ihrer Enkelin liegen 79 Kilometer. Acht Stunden sind sie täglich unterwegs. Nach oben hin wird die Luft immer dünner. Durchschnittlich legen sie zwischen den Etappen mehr als 1.000 Höhenmeter zurück. Maria und Kaya kämpfen sich durch fünf verschiedene Klimazonen immer weiter nach oben. Fünf Tage lang, zwischen +35 und -20 Grad geht es bergauf.

Bei ungefähr 5.00 Höhenmetern muss Maria dann aus gesundheitlichen Gründen einen Zwischenstopp einlegen und bleibt im Camp. Kaya geht alleine weiter. Am Gipfel angekommen, wird sie bei arktischer Kälte mit einem traumhaften Sonnenuntergang belohnt. Sie hat es geschafft, stellvertretend für ihre Oma.„Also mit mir warst du dann auch oben. Ich hab dich im Herzen mitgenommen“, sagt die 23-Jährige im Nachgang zu Maria im RTL-Interview.

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Oma und Enkelin gründen Hilfsprojekt

Maria und Kaya nach ihrem großen Abenteuer.
Maria und Kaya nach ihrem großen Abenteuer im Interview.
BLP AGT

Nach dem Abstieg setzten die beiden abenteuerlustigen Frauen ihre Reise durch Tansania fort. Die Armut einiger Kinder in dem afrikanischem Land trifft sie mitten ins Herz. Schon steht ihr nächstes Abenteuer vor der Tür: Sie beschließen, einen Verein zu gründen. Mit diesem wollen sie in Tansania einen Hort, das Kaya-Maria-Children-Centre für 30 Kinder errichten. Durch dieses Projekt werden Oma und Enkelin jedes Jahr dorthin reisen. Dabei will die 85-Jährige einen weiteren Versuch starten, den Gipfel des Kilimandscharo zu bezwingen. Das alles kann passieren, wenn Oma und Enkelin ein Herz und eine Seele sind. (she)

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