2-Jähriger irrt bei Eiseskälte auf der Suche nach seinen Eltern umher
Kind in Vorderweißenbach erfroren - Bürgermeister: "Ein schwerer Schicksalsschlag für uns alle"

Leopold Gartners Stimme ist voller Trauer. Er ist Vater und Großvater – und Bürgermeister von Vorderweißenbach in Oberösterreich. Der Ort, in dem zwei Nächte vor Heiligabend der 2 Jahre alte Simon erfroren ist. Der Junge war nachts aus dem Haus gelaufen – auf der Suche nach seinen Eltern. Bürgermeister Gartner zu RTL: „Wir sind alle sprachlos.“
Arzt Dr. Specht: "Das Kind hatte bei diesen Temperaturen keine Überlebenschance."

„Der Tod des Buben ist ein schwerer Schicksalsschlag für uns alle“, sagt Bürgermeister Gartner. Man hört ihm an, wie sehr ihn die Tragödie mitnimmt. Eine Tragödie, die sich niemand erklären kann. In der Nacht zu Donnerstag klettert der kleine Simon wohl aus seinem Bett und sucht seine Eltern. Sein Papa und seine Mama sind bei Nachbarn, das Babyfon ist an. Der 2-Jährige trägt nur einen Schlafanzug, als er auf die Straße geht. Es ist klirrend kalt draußen, minus 10 Grad. Der Junge hatte keine Überlebenschance, sagt Arzt und Medizinjournalist Dr. Christoph Specht im Gespräch mit RTL.
Es sind Simons Eltern, die ihren Jungen bei der Rückkehr nach Hause erfroren vor der Haustür finden. Simons Mutter ist hochschwanger, sie steht kurz vor der Geburt ihres nächsten Kindes. Bürgermeister Gartner sagt RTL: „Es sind Gott sei Dank viele Freunde vom Elternpaar gekommen, die sich um die beiden kümmern.“ Der Bürgermeister macht eine Pause, dann ergänzt er: „Wir werden versuchen ein normales Weihnachtsfest zu feiern - das ist auch der Wunsch der Eltern gewesen - aber das ist natürlich schwierig“
Für Vorderweißenbach ist es die zweite Tragödie innerhalb weniger Wochen

Der Ort mit seinen knapp 2.700 Einwohnern war gerade noch dabei, um einen jungen Familienvater zu trauern. Der 32-Jährige war Ende November bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen. Der Vater zweier Kleinkinder war mit dem Auto gegen einen Baum gekracht und starb noch an der Unfallstelle. Er hatte mit seiner Familie gerade ein Haus gebaut. Jetzt an Weihnachten wollten sie dort gemeinsam einziehen. „Wir wissen nicht, was bei uns im Ort gerade los ist. Wir lassen alle den Kopf hängen“, sagt Bürgermeister Gartner mit niedergeschlagener Stimme.
Wie soll in Vorderweißenbach ein besinnliches Weihnachtsfest gelingen – nach diesen schweren Tagen?