Impfungen verabreicht, Antidepressiva verschrieben

Falscher Arzt operierte Patienten in seinem Keller – 18 Monate Knast

 Freiburg Themenbild - Corona-Schutzimpfung, Corona-Impfung, Impfstoff, Impfzentrum, Impfung in einer Arztpraxis, Krankenhaus, Vorbeugung, Vorsorge, Impfung gegen Coronavirus Themenbild - Corona-Schutzimpfung, Corona-Impfung, Impfstoff, Impfzentrum, Impfung in einer Arztpraxis, Krankenhaus, Vorbeugung, Vorsorge, Impfung gegen Coronavirus Impfen eines Patienten mit einer Spritze durch einen Arzt, Doktor in einer Arztpraxis, Krankenhaus, Notfallaufnahme in Freiburg Schutzimpfung, Impfen, Spritze, spritzen, Corona Schutzimpfung, Coronaschutzimpfung, Corona-Schutzimpfung, Impfspritze, Arm, Oberarm, Coronaimpfung, Corona Impfung, Corona-Impfung, Bundesregierung, Impfpflicht, keine, Einstich, Stechen, Einstechen, Nadel, Impfnadel, Schutzimpfu Copyright: xFleigx/xEibner-Pressefotox EP_dfg
Der Fake-Arzt führte sogar Impfungen durch und verschrieb Antidepressiva (Symbolbild).
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Er hatte weder einen Doktortitel noch irgendeine medizinische Ausbildung. Dennoch richtete sich ein 61-jähriger Mann aus der Steiermark (Österreich) in seinem Keller eine Arztpraxis ein und behandelte im Laufe der Zeit 126 Patienten. Dafür ist er nun zu 18 Monaten Haft verurteilt worden, wie das Portal "Heute" berichtet.

Österreich: Fake-Arzt richtete Praxis ein und stellte sich "Diplome" aus

Der Mann hatte in seinem Leben offenbar viel angefangen, aber wenig zu Ende gebracht: Ausbildungen zum Krankenpfleger, Friseur und Perückenmacher brach er ab. Vielleicht hätte er es mal als Schauspieler versuchen sollen. Denn den Allgemeinmediziner mimte der Steirer offenbar so gut, dass lange Zeit niemand den Schwindel bemerkte.

Im Keller seines Hauses in der kleinen Gemeinde Kitzeck richtete er sich eine professionelle Praxis ein, stellte sich sogar "Diplome" aus. Der Fake-Arzt verabreichte dem Bericht zufolge Zeckenschutzimpfungen, führte Punktionen durch und verschrieb Antidepressiva. Er machte Hausbesuche bei seinen Patienten und nahm sogar kleinere operative Eingriffe vor: Unter anderem entfernte der vermeintliche Doktor entzündetes Gewebe an der Stelle, an der einem Patienten das Bein amputiert worden war.

Falscher Arzt wies sich in Nervenklinik ein

Bei einem Rheumapatienten hatte die Behandlung durch den falschen Arzt schwere Folgen: Nach Angaben der Staatsanwältin verabreichte der 61-Jährige dem Mann Kochsalzinjektionen und Vitamin B12. Es half nichts, nach einiger Zeit waren beide Hände des Patienten geschädigt, an seinen Fingergelenken kam es zu einer Fehlbildung.

Der falsche Arzt flog auf, als er sich 2020 als Patient in eine Nervenklinik einwies: Dort legte er Befunde vor, die von den Ärzten als Fälschungen erkannt wurden

Im Prozess wurden dem 61-Jährigen schwerer gewerbsmäßiger Betrug, Körperverletzung, Urkundenfälschung und Kurpfuscherei vorgeworfen. Von den 18 Monaten Haft muss er mindestens sechs absitzen. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. (bst)