Gesamtes Dorf steht hinter den StapelsFeuer-Fiasko! Familie verliert ihr Zuhause und ist nicht versichert

Aus dem Kampf gegen das Feuer wird ein Kampf um die eigene Existenz!Das Leben von Familie Stapel aus dem schleswig-holsteinischen Oering verändert sich an einem Freitagabend (22. März) für immer. Während andere sich auf das Wochenende freuen, müssen Vater, Mutter und Tochter dabei zusehen, wie ihr Zuhause mit all ihren Erinnerungen und Besitztümern in Flammen aufgeht – und es kommt noch schlimmer! Wie schwierig die Löscharbeiten des mit Reet isolierten Hauses waren, seht ihr im Video.

Familienvater setzt Versicherung schon 2018 aus

Jetzt steht die Familie nicht nur vor einem Schutt-, sondern auch vor einem Kostenberg: Das historische Bauernhaus von 1750 war nämlich nicht versichert.

„Gruselig. Absolut gruselig. Das ist eine Situation, mit der rechnet man nie. Niemand rechnet mit so etwas.“ Mit belegter Stimme bringt Familienvater Martin Stapel diese Worte im Gespräch mit RTL über die Lippen, als er vor den Überresten steht, die einmal sein Zuhause waren.

Lese-Tipp: Welche Versicherungen ihr wirklich braucht – und welche nicht

Da der 57-Jährige diese Tragödie nie für möglich gehalten hätte, trifft er bereits im Jahr 2018 eine folgenschwere Entscheidung: Er setzt die Versicherung für das historische Bauernhaus aus. Damals tritt er gerade einen neuen Job an, seine Frau Stefanie ist arbeitslos. „Da musste ich erstmal, um Kosten zu drücken, irgendetwas beiseiteschieben. Ja, ich habe die Versicherung dann erstmal stillgelegt für ein Jahr“, erklärt Martin Stapel. „Im zweiten Jahr habe ich dann gesagt: Nee, das wird nichts. Das kriegen wir nicht hin, weil ich wollte nicht in die Schuldenfalle laufen, nur um Versicherungen zu bezahlen.“ In den vergangenen sechs Jahren kann die dreiköpfige Familie so Geld sparen – bis das Feuer Ende März in wenigen Stunden ihre gesamte Existenz auffrisst.

Mehr als 200 Feuerwehrleute kämpfen um das Haus der Stapels

Seit fünf Generationen hatte die Familie Stapel in ihrem Haus gewohnt.
Seit fünf Generationen hatte die Familie Stapel in ihrem Haus gewohnt.
RTL Nord

Martin Stapel ist alleine Zuhause, als er am frühen Abend des 22. März auf einmal Rauch aus seinem Schuppen aufsteigen sieht. Für ihn steht sofort fest: Die Batterie seines E-Bikes muss Feuer gefangen haben. Mit diesem elektrischen Fahrrad fährt er normalerweise jeden Morgen 25 Kilometer zu seiner Arbeitsstelle – normalerweise, denn jetzt ist alles verbrannt.

Lese-Tipp: Ganze Familie starb in den Flammen – jetzt ermittelt die Polizei

Schnell springt das Feuer vom Schuppen auf das Bauernhaus über, mehr als 200 Einsatzkräfte verschiedener Feuerwehren kämpfen um das Haus der Stapels. Doch starker Rauch und Temperaturen von über 600 Grad Celsius im Gebäudeinneren machen den Rettern das Löschen schwer. „Alles, was sie hätten machen können, haben sie gemacht“, fasst Martin Stapel den Einsatz zusammen. Für das Haus, in dem er sein ganzes Leben verbracht hat, können die Einsatzkräfte aber nichts mehr tun. Es brennt vollständig aus. „Das ist jetzt davon übrig: ein Trümmerhaufen.“

Anzeige:
Empfehlungen unserer Partner

Hilfsbereitschaft überwältigt Familienvater

Doch für die Stapels und ihre 13-jährige Tochter gibt es Hoffnung: Ihr Heimatdorf Oering lässt die Familie nicht im Stich! „Es wurde ja sofort eine Spendenaktion für Kleidung und auch Möbel [gestartet]. Der Auflauf war immens, könnte man zehn Familien einkleiden mit den ganzen Sachen. Und so viele Angebote für Möbel und Hausrat und alles. Auch Wohnungsangebote. Wohnungsangebote aus Hamburg. Da haben Makler aus Hamburg angerufen: Hallo, wir haben eine Wohnung hier! Aber nee, ich will hier bleiben", berichtet Martin Stapel.

Nur wenige hundert Meter von ihrer Brandruine entfernt hat die Familie ein Dach über dem Kopf gefunden: Sie wohnen vorerst kostenlos in einer Wohnung der Gemeinde. Und auch die Arbeitgeberin von Stefanie Stapel will nach der Tragödie helfen: Sie hat auf der Plattform GoFundMe einen Spendenaufruf gestartet und bereits mehr als 23.000 Euro gesammelt. „Es ist überwältigend“, sagt Martin Stapel. Mit dieser Hilfsbereitschaft habe er nicht gerechnet. Dank dieser Hilfe kann die kleinen Familie jetzt hoffen, an der Stelle, an der ihr altes Bauernhaus stand, irgendwann ihr neues Zuhause bauen zu können.