Damit der Staat flüssig bleibt
Ökonom will uns zwei Feiertage wegnehmen

Die Regierung soll zwei Feiertage streichen!
Das fordert der Ökonom Guntram Wolff. Denn anders seien die steigende Ausgaben für Klima und Verteidigung nicht aufzubringen. Was denkt ihr über den Vorschlag?
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Steigenden Ausgaben für Verteidigung und Klima „über Jahrzehnte“ notwendig
Guntram Wolff ist Direktor der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik. In seinem bisherigen Berufsleben hat der promovierte Volkswirt auch bei der Deutschen Bundesbank und der Europäischen Kommission gearbeitet.
In einem Gastkommentar für das Handelsblatt fordert er die Ampel-Regierung auf, zwei Feiertage zu streichen. Vor allem die steigenden Ausgaben für Verteidigung und Klima werden „wahrscheinlich über Jahrzehnte“ notwendig sein.
Er geht davon aus, dass die zusätzlichen Belastungen für den eh schon klammen Haushalt fast ein Prozent des Bruttoinlandsprodukts ausmachen. Und die „könnten durch die Abschaffung zweier Feiertage teilweise finanziert werden.“
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Schon Buß- und Bettag für Pflegeversicherung geopfert
„Dies wäre kein ungewöhnliches Vorgehen“, findet der Direktor. „Auch in Deutschland wurde im Jahr 1994 der Buß- und Bettag als arbeitsfreier Tag gestrichen, um die Pflegeversicherung zu finanzieren.“
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Und weil die Deutschen im europäischen Vergleich weniger arbeiten, wäre das auch durchaus zu verkraften.
Sein Fazit: „Die Ampelparteien könnten jetzt bei der politischen Kompromisssuche nicht nur Ausgabenkürzungen und Steuererhöhungen in den Blick nehmen, sondern auch eine effektive Erhöhung der Arbeitszeit.“
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Feiertags-Vorschlag kommt bei Deutschen gar nicht gut an
Die Arbeitnehmer sollen also ausbaden, was die Regierung nicht hinkriegt. Kein Wunder, dass der Vorschlag bei vielen Deutschen nicht besonders gut ankommt:
„Warum schlagen Sie nicht vor, dass die Regierung korrekt mit unserem Geld umgehen soll?! Wieso sollen immer die Arbeitenden Einbußen haben? Ich habe so schon kaum noch Lust zu arbeiten“, schreibt die Userin Joshi auf X (ehemals Twitter).
„Feiertage sind nationale Identität, Kultur und führe Familien und Freunde zusammen. Man darf der arbeitenden und steuerzahlenden Kaste dieses Gut ruhig mal belassen wie es ist. Nur weil die Ampel den Karren an die Wand gefahren hat trifft es wieder die die den Laden stemmen“, findet Prof. Dr. Dr. Lord Captain Slatan auf X.
„So etwas kann nur jemand bringen, der von Arbeit im Mittelstand keinerlei Ahnung hat! Und mit Arbeit meine ich keine Statistiken, sondern ARBEIT, wie sie Arbeitnehmer täglich ausführen!“, kommentiert Mystikus auf X.
Auch Userin Mimi ist nicht besonders erfreut über den Vorschlag: „Haste nen Schaden? Geh mal auf den Bau das ganze Jahr, da ist man froh, über jeden freien Tag!!!“, schreibt sie ebenfalls auf X.
Der Vorschlag von Guntram Wolff kommt bei vielen Deutschen offenbar gar nicht gut an. Die Regierung sollte sich also gut überlegen, ob sie ihn aufgreifen möchte.