Überraschende Zahl zu Impfdurchbrüchen
Nur rund 0,5 Prozent der vollständig geimpften Niedersachsen hatte Corona mit Symptomen

Immer wieder ist in den Medien von Impfdurchbrüchen zu lesen. Obwohl die Impfstoff-Hersteller versprechen, dass ihre Impfstoffe eine bis zu 95-prozentige Wirksamkeit gegen eine Coronainfektion haben, bedeutet das nicht, dass sich nicht auch vollständig Geimpfte infizieren können. Auch bei zweifacher Impfung können Menschen erkranken, nur eben mit leichteren Verläufen als ohne Impfung. Neue Zahlen aus Niedersachsen belegen dies nun und machen Mut.
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Mehr als 38.000 Durchbrüche bei vollständig geimpften Niedersachsen
Trotz vollständiger Corona-Schutzimpfungen sind in Niedersachsen bereits fast 30.000 Menschen an Covid-19 erkrankt. Das hat das Gesundheitsministerium in Hannover auf Anfrage mitgeteilt. Demnach wurden bis Ende Dezember 28.977 Impfdurchbrüche mit Symptomen gemeldet. Hinzu kommen 9545 Ansteckungen bei vollständig Geimpften, die keine Symptome aufwiesen. Als vollständig geimpft gilt dabei, wer die ersten beiden Corona-Impfungen oder beim Mittel von Johnson & Johnson die erste Impfung erhalten hat.
Von den Patienten mit Impfdurchbrüchen mussten 909 im Krankenhaus behandelt werden, davon 164 auf der Intensivstation. 277 Menschen starben aufgrund einer Covid-19-Infektion, obwohl sie die Grundimmunisierung erhalten hatten, wie es vom Ministerium hieß. Zu möglichen Vorerkrankungen der Betroffenen lagen keine Angaben vor.
Weniger als 1 Prozent Impfdurchbrüche

Diesen Zahlen bedeuten: Von den rund 5,8 Millionen Geimpften in Niedersachsen haben bisher lediglich 0,5 Prozent eine Corona-Infektion mit Symptomen durchgemacht. Das Ministerium legt Wert auf die Feststellung, dass die Daten kein Hinweis darauf seien, dass die Impfstoffe nicht wirkten. Seit Pandemiebeginn, also schon bevor sich Niedersachsen gegen das Coronavirus haben impfen lassen können, hat es laut Robert Koch-Institut (RKI) rund 450.000 Corona-Fälle (Stand 6.01.22) in Niedersachsen gegeben. 73,1 Prozent der Niedersachsen sind laut RKI (ebenfalls Stand 6.01.22) vollständig geimpft.
530 mögliche Impfschadensfälle
Zusätzlich zu diesen Daten gab das Gesundheitsministerium auf Anfrage auch Zahlen zu Impfschäden bekannt, die in Folge einer Corona-Impfung gemeldet wurden. Dem Landesgesundheitsamt wurden demnach im vergangenen Jahr über alle Covid-19-Impfstoffe hinweg 530 Fälle von möglichen Impfschäden gemeldet. In 81 Fällen wurde dabei der Tod als mögliche Folge angegeben, in 13 Fällen war von bleibenden Schäden die Rede.
Das Gesundheitsministerium betont jedoch, dass diese Verdachtsfälle nur in zeitlichem und nicht zwingend in kausalem Zusammenhang zur Impfung stünden. Gerade bei Todesfällen müsse berücksichtigt werden, "dass mit steigender Durchimpfung der Bevölkerung auch Personen versterben, die zuvor (...) eine Impfung erhalten haben, ohne dass die Impfung tatsächlich zur Todesursache beigetragen haben muss". (dpa/mba)