Freie Fahrt mit dem 3G-NachweisWie reagieren Fahrgäste auf die Corona-Kontrollen der Bahn?
Seit Ende November gilt: wer das Angebot der Deutschen Bahn nutzen möchte, muss Maske tragen und einen 3G-Nachweis vorzeigen. Wer also nicht geimpft oder genesen ist, muss sich vor einer Bahnfahrt testen lassen. Fahrgäste, die ohne den 3G-Nachweis unterwegs sind, müssen in Hessen 100 Euro zahlen. Die Durchsetzung dieser Regeln ist nicht immer leicht. Der Leiter der Kasseler Geschäftsstelle der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft, Andreas Güth, warnt vor Beleidigungen und Gewalt gegenüber den Kontrolleuren: „Die Kollegen werden angegangen, bedroht und geschubst.“ RTL-Reporter Alexander Polte hat zwei Kontrolleure auf einer Fahrt von Frankfurt nach Mannheim begleitet.
Die meisten Kontrollen sind friedlich
Eyyup Kurkan und Katharina Ruthard kontrollieren heute nicht nur die Fahrscheine, sondern auch die 3G-Nachweise der Fahrgäste. In den meisten Fällen laufen diese Kontrollen friedlich ab, Angriffe und Beleidigungen sind ausgeblieben: „Also bis jetzt haben wir sowas nicht gehabt. Kleine Diskussionen sind ja nicht so schlimm. Aber letztendlich waren die Nachweise da und wir waren dann am Ende zufrieden.“

Verständnis statt Aggression
Die Fahrgäste in Frankfurt haben Verständnis für die Kontrollen. „Ich finde das eine Selbstverständlichkeit, dass das gemacht wird, denn es dient unser aller Sicherheit“, meint ein Fahrgast im Gespräch mit RTL. Und wenn doch mal jemand ohne Nachweis mitfährt? „Diesen Personen, die gar nichts haben, denen erklären wir dann einfach, dass sie an der nächsten Station aussteigen müssen und sich ein Testergebnis holen und dann können sie ungehindert ihre Fahrt vorsetzen. Und das verstehen die dann auch im Normalfall“, erklärt Katharina Ruthard.

Aggressive Einzelfälle
Auch wenn Eyyup Kurkan und Katharina Ruthard glücklicherweise noch keinen Beleidigungen oder Angriffen ausgesetzt waren, es kommt immer wieder zu Zwischenfällen. Anfang Januar wurde eine 55-jährige Zugbegleiterin in Osthessen von einem Fahrgast geschubst und geschlagen. Der Fahrgast wollte sich nicht an die Maskenpflicht halten. In Kassel wurde vergangene Woche ein Strafverfahren gegen einen 42-Jährigen eingeleitet, der eine Beamtin in einem ICE bespuckt hatte. Auch er trug keine Maske, hatte keinen Fahrschein und keinen 3G-Nachweis.
Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen geht von Einzelfällen aus: „Dieselben Erfahrungen haben wir auch schon bei der Einführung der Maskenpflicht festgestellt. Nach anfänglich gehäuften Verstößen, die aber auch zum Teil an unklaren Regeln oder fehlender Information lagen, hat sich das Ganze inzwischen reguliert und verläuft weitgehend geräuschlos“, teilte ein Sprecher mit. (dpa/dgö)

































