Pressekonferenz zur aktuellen Corona-Lage in Düsseldorf NRW verschärft Regeln: Nur noch 50 Gäste bei privaten Feiern - gilt aber nicht für Zuhause

 Armin Laschet, Ministerpraesident des Landes NRW, CDU, PK zu - Bundesratsinitiative von NRW zu Buerokratieabbau und Entfesselung sowie zur Staerkung des Wirtschaftsstandortes Deutschland, DEU, Berlin, 06.10.2020 *** Armin Laschet, State Premier of North Rhine-Westphalia, CDU, PK on the Bundesrat initiative of North Rhine-Westphalia on reducing bureaucracy and unleashing and strengthening Germany as a business location, DEU, Berlin, 06 10 2020
Wegen der vielen Neuansteckungen mit dem Coronavirus kommt das Landeskabinett zu einer Sondersitzung zusammen.
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Die Zahl der Corona-Infektionen in Nordrhein-Westfalen schießt nach oben. Neun Regionen im Land haben den wichtigen Warnwert überschritten – darunter auch Köln und Essen. Am Sonntag berief NRW-Ministerpräsident Armin Laschet eilig eine Sondersitzung des Kabinetts. „Viele sind zu leichtfertig geworden, und jeder einzelne trägt dazu bei, dass wir das Virus bekämpfen“, sagte der CDU-Politiker in einer anschließenden Pressekonferenz. Zu den beschlossenen Maßnahmen gehört, dass die Teilnehmerzahl bei privaten Feiern außerhalb von Privatwohnungen auf 50 Personen begrenzt werden soll. Für Feiern zu Hause gelte die Vorschrift nicht.
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NRW will Einheitlichkeit schaffen

Nordrhein-Westfalen will die Einschränkungen des öffentlichen Lebens in Corona-Hotspots vereinheitlichen, sagte Ministerpräsident Laschet. Sobald ein Kreis oder eine kreisfreie Stadt in NRW die Grenze von 50 Neuansteckungen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen überschreite, sollen sich dort nur noch bis zu fünf Personen aus verschiedenen Haushalten in der Öffentlichkeit treffen dürfen.

Außerdem sollen in diesem Fall Öffnungszeiten von Kneipen und Restaurants eingeschränkt werden. Für öffentliche Veranstaltungen sollen strengere Obergrenzen für die Teilnehmerzahl gelten. Für Feiern in privaten Räumen soll die Teilnehmerzahl dann auf 25 begrenzt werden.

„Damit schaffen wir jetzt Einheitlichkeit und Klarheit in allen Hotspots“, sagte Laschet. Bislang mussten alle betroffenen Kreise und kreisfreien Städte bei Überschreiten des Warnwerts von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen selbst über Gegenmaßnahmen entscheiden. NRW hat seit Tagen die höchsten Ansteckungsraten aller deutschen Flächenländer.

Landesweit will das Bundesland die Teilnehmerzahl bei privaten Feiern auf 50 Menschen begrenzen.

Armin Laschet informiert zur aktuellen Corona-Lage in NRW

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NRW: 34,1 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner

Am Sonntag meldete das Landeszentrum Gesundheit 34,1 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen - das waren 1,7 mehr als am Vortag.

Nach der Millionenstadt Köln haben die neuen Corona-Fälle nun auch in Essen den wichtigen Wert von 50 überschritten. Die beiden Großstädte gelten damit genau wie sieben weitere Kreise und kreisfreie Städte in NRW als Corona-Risikogebiet. Das Überschreiten der 50er-Marke hat Auswirkungen etwa für Menschen aus der Region, die in Urlaub fahren wollen. Sie müssen jetzt in den Herbstferien an mehreren deutschen Ferienzielen einen höchstens 48 Stunden alten negativen Corona-Test vorweisen.

Das Landesgesundheitsministerium schickte daher am Freitag einen Erlass an die Kommunen, wonach Deutschland-Reisenden aus Risikogebieten ein kostenfreier Test ermöglicht werden soll. Für die Umsetzung und Koordinierung der Testmöglichkeiten vor Ort sind die Kommunen verantwortlich.

Schärfere Corona-Maßnahmen in Köln und Essen

Zudem sind Regionen mit mehr als 50 Neuansteckungen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen verpflichtet, weitergehende Einschränkungen für das öffentliche Leben zu erlassen. So darf in Köln auf Straßen und Plätzen ab 22.00 Uhr nun kein Alkohol mehr konsumiert werden, an Party-Hotspots gilt an Wochenenden Alkohol-Verkaufsverbot. In Fußgängerzonen müssen die Menschen Masken tragen. Essen beschränkte unter anderem die Teilnehmerzahl von Partys auf höchstens 25. Außerdem müssen private Feste in angemieteten Räumen oder Gaststätten ab elf Teilnehmern bei den Behörden angemeldet werden. Das gelte auch für Beerdigungen, teilte die Stadt mit.

Insgesamt lagen in Nordrhein-Westfalen am Sonntag neun Kreise und kreisfreie Städte über der wichtigen Corona-Warnstufe und gelten somit als Corona-Risikogebiet. Spitzenreiter war die Stadt Herne mit 86,3 Neuansteckungen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen - das war bundesweit der dritthöchste Wert aller 412 Kreise und kreisfreien Städte. Auch Hagen (71,0), Wuppertal (60,5) und Köln (59,7) lagen weit oberhalb der wichtigen 50er-Grenze.

In der Stadt Hamm, die mehrere Wochen lang auch bundesweit die höchsten Neuansteckungs-Werte aller Kreise und kreisfreien Städte hatte, gingen die Werte weiter spürbar zurück auf nun 58,9. Dahinter folgten Essen (57,3), der Kreis Recklinghausen (56,8), der Kreis Unna (54,2) und die Stadt Solingen (51,5).

Von den insgesamt 53 Kreisen und kreisfreien Städten in NRW haben zehn weitere die sogenannte Vorwarnstufe von 35 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner in sieben Tagen überschritten. Darunter sind Großstädte wie die Landeshauptstadt Düsseldorf (45,3), Duisburg (44,9) und Dortmund (36,2).

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