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Nie wieder Böllern an Silvester! Warum sich der Chef der Bundesärztekammer dafür ausspricht
Keine Raketen, keine Böller, keine Knallerei – zwei Jahre lang mussten die Deutschen auf private Feuerwerke verzichten. Aufgrund der Corona-Pandemie war die Auslastung der Krankenhäuser hoch, eine Überlastung durch Feuerwerks-Verletze drohte. Ein realistisches Zukunftsszenario? Tatsächlich hält Bundesärztekammerchef Klaus Reinhardt ein generelles Böllerverbot für den Idealzustand. Er fordert: An Silvester sollten private Feuerwerke dauerhaft verboten werden!
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Knalltraumata, Verletzungen, Verbrennungen
Der Präsident der Bundesärztekammer spricht sich für ein „dauerhaftes und umfassendes“ Böllerverbot aus. Die „ungeregelte Knallerei“ sei „schlecht für Umwelt und Klima und führe immer wieder zu schweren Verletzungen“, sagte Klaus Reinhardt der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Besonders Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene bis 25 Jahren seien von Knalltraumata betroffen, dazu kämen Verletzungen am Auge und Verbrennungen. „Das bedeutet eine starke zusätzliche Belastung für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Kliniken, die ohnehin schon seit Monaten am Limit arbeiten“, sagte Reinhardt.
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Reinhardt: Böllern in Kriegszeiten „vollkommen fehl am Platz"
In den vergangenen beiden Jahren durften in Deutschland keine Böller verkauft werden, an bestimmten Orten waren private Feuerwerke verboten. Hintergrund war die Auslastung der Krankenhäuser in der Corona-Pandemie. In diesem Jahr sind solche rechtlichen Einschränkungen nicht absehbar.
Reinhardt wünscht sich auch angesichts der Weltlage ein Umdenken: Es sei „vollkommen fehl am Platz, das neue Jahr mit Raketen zu begrüßen, während in Europa ein Krieg wütet“, sagte er. „Bei zahlreichen Geflüchteten aus Kriegsgebieten löst die Silvesterknallerei schlimme Gefühle aus, bei manchen sogar Todesängste. Statt Geld für Böller und Raketen auszugeben, wäre mir ein Spenden-Feuerwerk für diese Menschen lieber.“ (dpa/dhe)