Deutsch-amerikanische NFL-Stars im Doppel-InterviewDie harte Kindheit der St. Brown-Brüder: „Wir wussten immer, wofür wir das tun“
Zwei Brüder in der härtesten Liga der Welt!
Am Donnerstag startet endlich die neue NFL-Saison. Mittendrin: Die Brüder Amon-Ra (23) und Equanimeous St. Brown (26) . Dass sich die beiden deutsch-amerikanischen Footballstars in der NFL durchsetzen konnten, haben sie vor allem der – stets liebevollen und fürsorglichen – Strenge ihrer Eltern zu verdanken. Und natürlich ihrer Bereitschaft, immer bis an die eigenen Grenzen zu gehen.
Mitleid? Nein, danke!
„Disziplin und Selbstüberwindung, das war die Devise, die uns unser Vater (dreimaliger Mister World, zweimaliger Mister Universe, Anm.d.Red.) eingetrichtert hat. Das war das Mindset. Essen, schlafen, trainieren, nie nachlassen“, sagte Equanimeous, Wide Receiver von den Chicago Bears, im aktuellen Interview mit dem stern.
Und weiter: „Er hat jedem von uns gesagt: Nur du bist für dich selbst verantwortlich. Nur du allein kannst es schaffen, und wenn du es schaffst, darfst du stolz auf dich sein. Aber wenn du es nicht schaffst, kannst du niemand anderen als dich selbst verantwortlich machen. Dann bist du schuld. Willst du das? Willst du schuld sein? Wir haben verstanden, dass wir ans Limit gehen müssen, wenn wir es schaffen wollen.“ Mitleid brauche man aber nicht mit ihnen zu haben, denn: „Wir wussten immer, wofür wir das tun.“
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Mit Ballmaschine zur Ballmaschine
Sein Bruder Amon-Ra ergänzt: „Unser Vater kannte früher einen guten Footballspieler, den fragte er, wie er es geschafft habe, so gut zu fangen. Dieser Spieler erzählte von einer Ballmaschine und davon, dass er sich jeden Tag 200 Bälle zuschießen ließ. Da hat mein Vater beschlossen, dass wir auch eine Ballmaschine kaufen und jeden Tag 202 Bälle fangen müssen. Wir sollten besser werden als der Typ. Die Zahl 202 bedeutet für mich noch heute genau dies: dass ich besser sein muss als andere.“ Was er schon oft unter Beweis gestellt hat. 196 Pässe hat der Deutsch-Amerikaner, dessen Mutter Miriam aus Leverkusen stammt, in seinen ersten beiden NFL-Spielzeiten gefangen.
Mit Mama nur Deutsch
Doch nicht nur im sportlichen, sondern auch im privaten Bereich stand neben kindlichem Vergnügen auch eine ganze Portion Disziplin an der Tagesordnung. „Wir haben gespielt, wir haben Fernsehen geguckt, wir haben an der Konsole gezockt. Nur sind wir eben früher ins Bett gegangen, weil Schlaf wichtig für die Regeneration ist. Und vielleicht haben wir weniger Süßigkeiten gefuttert“, meint Equanimeous.
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Auch in Sachen Deutschlernen gab es keine Kompromisse. „Mom hat in den Staaten ausschließlich Deutsch mit uns gesprochen. Sie hat darauf geachtet, dass wir News aus Deutschland mitkriegen. Wir mussten jeden Tag im Auto auf dem Weg zur Highschool in deutschen Büchern lesen, zehn Minuten lang. Da war nichts mit aus dem Fenster schauen oder so, sonst hat sie uns von vorne ermahnt“, so Equanimeous.
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Amon-Ra bringt es auf den Punkt: „Für uns war das Extreme normal, weil wir es nicht anders kannten“, so der Wide Receiver der Detroit Lions, für den es heute Nacht im Eröffnungsspiel am Freitag (02.20 Uhr MESZ/RTL) Gast bei Super-Bowl-Champion Kansas City Chiefs und Quarterback Patrick Mahomes schon direkt zur Sache geht. Vermutlich extrem zur Sache. Aber extrem – das ist ja für die St. Brown-Brüder Standard.
Das komplette Interview über den Weg der St. Brown-Brüder in die NFL können Sie in der aktuellen Ausgabe des stern lesen.
