Alles im Zeichen des Tigers
Neue Modekollektion vorgestellt - Gucci bringt Tierschützer auf die Palme

So hat sich das italienische Modelabel Gucci die Resonanz auf seine neue Werbekampagne vermutlich nicht vorgestellt. Eigentlich war das Ziel gewesen die neue Modekollektion vorzustellen und gleichzeitig Werbung für eine Organisation zu machen, die sich für vom Aussterben bedrohte Tierarten einsetzt. Doch dann ging die ganze Aktion ziemlich nach hinten los...
Gucci feiert das Jahr des Tigers
Das italienische Modeunternehmen hatte Anfang des Monats seine neue Kollektion im Netz vorgestellt. Wie nun unter anderem der britische „The Independent“ und die „Daily Mail“ berichten, wollte Gucci das chinesische Jahr des Tigers zu feiern und bildete zusammen mit seinen Models die gestreiften Großkatzen ab. Die liegen mal ganz entspannt vor dem Sofa, streifen über die Cocktailbar oder haben es sich auf dem Klavier gemütlich gemacht, während die Models in der Zeit ihren Tee genießen. Das Problem an der Geschichte: Die Tiger sind nicht etwa computeranimiert, sondern echt.
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Tierschützer fordern: Schluss mit Tieren in Werbekampagnen
„In Anlehnung an das Hauptmotiv der Kollektion tauchen auf den Bildern der #GucciTiger-Kampagne echte Tiger auf, die sich mit einer Gruppe von Freunden zum High Tea in einem Hotel im Retro-Stil treffen“, schreibt Gucci zu den Bildern auf Instagram. Im Abschnitt darunter heißt es weiter, dass die Tiger in einem separaten Set fotografiert und gefilmt wurden, überwacht von der Tierschutzorganisation American Humane. „Kein Tier wurde verletzt!“, betont das Modeunternehmen. Den Nutzern auf Instagram und anderen Tierschutzaktivisten reicht das jedoch nicht aus. Sie fordern: Schluss mit Tieren in Werbekampagnen!
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"Tiger gehören in die Wildnis"
„Tiger sind keine Haustiere!“, schreibt so ein Nutzer und ein anderer fordert: „Hört auf, Tiere für eure Kampagnen zu benutzen!“ Die internationale Tierschutzorganisation World Animal Protection (WAP) führt ihre Abneigung gegen die Kampagne in einem Facebook-Post etwas weiter aus: „Gucci sendet die falsche Botschaft, auch wenn sie digitale Technologie verwendet haben“, schreibt die Organisation. „Wir fordern Gucci auf, die Verherrlichung von in Gefangenschaft lebenden Wildtieren in ihren Kampagnen zu beenden!“ Gucci solle eine Erklärung abgeben, in der die Firma bestätigt, dass Tiger in die Wildnis gehören.
Gucci hat die Vorwürfe nicht weiter kommentiert
Laut dem Online Magazin „Women’s Wear Daily“ (WWD) hat sich Gucci bisher nicht zu den Vorwürfen geäußert und auch die Aufforderung der WAP nicht weiter kommentiert. Als das Modelabel nur einen Tag später mit einem echten, weißen Pfau ihre neue Handtaschenkollektion bewirbt, bleiben die Nutzer auf Instragam diesmal jedoch ruhig. (jbü)