Kritik kommt von Verbänden

Neue Marke als Maßstab: Aber taugt die Hospitalisierungsrate dazu überhaupt?

Bund und Länder haben sich am Donnerstag auf neue Corona-Maßnahmen geeinigt. Wann die neuen Regeln in Kraft treten, das wird durch die Hospitalisierungsrate bestimmt. Der Wert gibt an, wie viele Corona-Patienten in den letzten sieben Tagen pro 100.000 Einwohner neu in ein Krankenhaus eingewiesen wurden. So soll nicht nur die Situation auf den Intensivstationen abgebildet, sondern die gesamte Situation in den Kliniken erfasst werden.
Ob das aber der richtige Indikator ist, um weitere Einschränkungen durchzusetzen, ist umstritten. Wie das der Epidemiologie Professor Timo Ulrichs bewertet, erfahren sie im Video. Im Corona Talk mit RTL-Reporterin Nele Balgo spricht er auch darüber, ob die Politik doch einen Lockdown in der Hinterhand behalten müsste.
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Kein digitales Meldeverfahren - Daten auf Papier!

Überschreitet die Hospitalisierungsrate den Wert drei, gilt im jeweiligen Bundesland die 2G-Regelung. Liegt sie über sechs, greift 2G-Plus. Für viele Aktivitäten und an bestimmten Orten müssen Geimpfte und Genesene dann auch einen negativen Test nachweisen. Aber es hagelt Kritik daran, sich allein auf diese Kennzahl der Hospitalisierungsrate zu verlassen. Viele Fälle liegen auch länger in den Kliniken. Die Hospitalisierung erfasst nur Neueinweisungen.

Die deutsche Krankenhausgesellschaft mahnt, die Kennzahl dürfe nur mit Vorsicht genutzt werden: "Die Hospitalisierungsraten, die wir haben, sind zum Teil deutlich verzögert. Wir haben bis heute kein digitales Meldeverfahren. Das ist ein Versäumnis", kritisiert Gerald Gaß, Vorstandvorsitzender gegenüber Reuters. Noch immer werden die Krankenhauseinweisungen auf dem Papier an die Gesundheitsämter gemeldet.

Auch Patientenverbände glauben, dass das kein guter Richtwert ist. Die Hospitalisierungsrate sei weder eine aktuelle Zahl, noch spiegele der Wert die tatsächliche Belastung der Krankenhäuser wider, sagte Vorstand Eugen Brysch der Deutschen Presse-Agentur. (nba)

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