„Alexa, was hast du gehört?“

Neue Alexa-Funktionen: Ist das jetzt das neue Stalking-Tool?

Amazon Alexa Echo
Wird die digitale Sprachassistentin "Alexa" mit diesen Funktionen vertrauenserweckender?
Michael Wapp, iStockphoto

„Alexa, was hast du gehört?“ das ist eine der beiden neuen Fragen, die man Alexa zukünftig stellen kann. Eine durchaus berechtigte Frage, die man sich ja ohnehin häufiger stellt, wenn sich der digitale Sprachassistent mal wieder ungefragt ins Gespräch eingeklinkt hat oder unvermittelt irgendwelche Lieder spielt. Aber auch ansonsten hat die Frage ungeahntes Potential für eifersüchtige Ehefrauen oder kontrollsüchtige Lover. Ist die neue Alexa-Funktion das neue Stalking-Tool für misstrauische Ehepartner?

Mehr Kontrollmöglichkeiten für Alexa-User

Anlässlich des bald startenden Weihnachtsgeschäfts hat Amazon in Seattle seine Produktneuerungen vorgestellt. Neben jeder Menge neuer Tools mit Sprachsteuerung adressierte Amazon-Hardware-Chef Dave Limp auch die Bedenken vieler Nutzer, nachdem bekannt wurde, dass per Alexa aufgezeichnete Gespräche von Amazon-Mitarbeitern ausgewertet wurden. Zwei neue Befehle für den Sprachassistenten sollen transparenter machen, was die digitale Sprachassistentin "Alexa" mithört.

Privatsphäre im Fokus

Mit der Frage „Alexa, was hast du gehört?“ können Nutzer des Sprachassistenten von Amazon künftig genauer Auskunft darüber erhalten, was Alexa zuletzt aufgezeichnet hat. Mit der Frage "Alexa, warum hast du das getan?" kann man zudem besser nachvollziehen, wie welche Sprachbefehle von dem Tool aufgefasst werden. Dabei steht keineswegs der Stalking- oder Überwachungs-Gedanke im Vordergrund. Im Gegenteil. Nicht zuletzt wegen der zunehmende Kritik, dass Menschen Sprachbefehle abhörten, soll Privatsphäre immer weiter in den Fokus rücken.

"Das ist uns wichtig", so Limp bei der Präsentation. "Privatsphäre ist das absolute Fundament für alles, was wir mit und rund um Alexa machen."

Zusätzlich zu den beiden Fragen soll es deshalb nun auch eine Funktion geben, mit der man automatisch löschen lassen kann, was Alexa aufgenommen hat – wahlweise alle drei oder 18 Monate.

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Alexa gibt es bald auch als Accessoire

Ein größeres Vertrauen seitens der Kunden ist für Amazon gerade besonders wichtig. Denn nach der vieldiskutierten Frage, ob und in welchem Umfang Gespräche aufgezeichnet und ausgewertet werden, will der Konzern die Sprachsteuerung Alexa in andere Bereiche als unser Zuhause ausweiten.

Bei der Präsentation wurden zum Beispiel diverse neue Echo-Geräte, kabellose In-Ear-Kopfhörer, ein Ring und eine Brille mit Mikrofon und Verbindung zu Alexa vorgestellt. Außerdem haben die bereits bekannten Alexa-Geräte Updates bekommen. Neu sind auch Amazon Studio für dreidimensionalen Klang und das abgespeckte Amazon Flex für Räume, in denen man keinen Echo benötigt.