Nationalspieler exklusiv im RTL-Interview

Serge Gnabry und Joshua Kimmich: Von den Missständen in Katar werden wir nicht viel sehen

Bald wird es ernst für die deutschen Nationalspieler. Nach dem Testspiel im Oman, das am Mittwoch ab 17 Uhr im Free-TV bei RTL und parallel im Stream bei RTL+ läuft, reist das DFB-Team um Bundestrainer Hansi Flick weiter nach Katar. Dort bestreitet seine Mannschaft nur eine Woche nach dem letzten Test ihr erstes Vorrundenspiel gegen Japan. Im exklusiven RTL-Interview träumen Joshua Kimmich und Serge Gnabry sogar schon vom Titel. Das Video dazu finden Sie oben!

Erfüllt sich ein Kindheitstraum?

„Für einen Fußballspieler gibt es wenig Schöneres“, sagte Bayern-Stürmer Serge Gnabry auf einen möglichen WM-Titel angesprochen. Dieser sei ein großes Ziel: „Mit Deutschland die WM zu gewinnen, ist ein Kindheitstraum, ist ein Gefühl, das wir nicht beschreiben können.“ Sein Teamkollege Kimmich stieß ins gleiche Horn: „Der Traum ist schon immer riesig.“ Dennoch wolle sich die Mannschaft zunächst voll auf das erste Spiel gegen Japan konzentrieren. „Wir wollen das gewinnen und hoffen, dass wir dem Traum ein Stück näher kommen.“

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Der Bayern-Mitspieler spricht einen wunden Punkt an. Denn bei der WM 2018 in Russland legte die DFB-Elf mit dem 0:1 gegen Mexiko im ersten Gruppensiel einen Fehlstart hin. Auch bei der EM im vergangenen Jahr gab es zum Start eine Auftaktniederlage gegen Frankreich (0:1). Das soll sich nun nicht noch einmal wiederholen.

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Trotz Missständen: Der Fokus liegt auch auf dem Sport

Kimmich äußerte sich auch zu der umstrittenen Vergabe des Turniers nach Katar und untermauerte, dass das Thema auch die Mannschaft sehr beschäftigt. „Trotzdem müssen wir dann irgendwann eine gewisse Balance finden und uns auf das Sportliche konzentrieren“, sagt er. Denn manche Spieler hätten die Möglichkeit, ihre erste WM zu spielen. Trotzdem betonte der 27-Jährige: „Natürlich werden wir auch mit offenen Augen durch das Land gehen.“ Er sei sich jedoch sicher, dass die Spieler während des Turniers nicht viel von den Missständen sehen werden.

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Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) hatte zuletzt erneut schwere Vorwürfe gegen das Emirat Katar erhoben. Knapp einen Monat vor Beginn der international höchst umstrittenen Fußball-Weltmeisterschaft wirft HRW der Polizei in dem Golfstaat vor, queere Menschen festzunehmen und zu misshandeln. Schon seit Jahren weisen zudem Organisationen wie Amnesty International auf Missstände beim Umgang mit den zahlreichen Gastarbeitern hin. Arbeiter würden so kurz vor dem WM-Turnier weiterhin ausgebeutet und missbraucht, wie es in einem aktuellen Bericht heißt. Hunderte Arbeiter seien wohl gestorben.

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Fünf Spieler fehlten beim Abschlusstraining

Die deutsche Nationalmannschaft hat ihr Abschlusstraining vor der WM-Generalprobe unterdessen ohne fünf Spieler absolviert. Bundestrainer Flick musste im Sultan-Qabus-Sportzentrum in Maskat aufgrund der Belastungssteuerung auf Thomas Müller, Mario Götze, Antonio Rüdiger, Matthias Ginter und Christian Günter verzichten. Das Quintett absolvierte am Dienstag eine individuelle Einheit. Müller und Rüdiger verpassen laut Flick die WM-Generalprobe sicher. (jlu/sid/dpa)