„Rote Karte statt Regenbogen – Homosexuelle in Katar“ am 18. November bei ntv

Neue Einblicke nach RTL/ntv Reportage: Einheimische im Gastgeberland rufen zum WM-Boykott auf

Nasser Mohammed, erster schwuler Katari der Welt, der sich öffentlich als homosexuell geoutet hat. Er lebt in den USA.

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ntv zeigt die aktualisierte 25-minütige Reportage „Rote Karte statt Regenbogen – Homosexuelle in Katar“ am 18. November um 19.30 Uhr erstmals in voller Länge. Zeitgleich steht sie auf RTL+ zum Abruf bereit.
RTL (Kommunikation)

Im vergangenen Juni berichteten die RTL/ntv-Reporter Jonas Gerdes und Timo Latsch erstmals über das Ausmaß der Menschenrechtsverletzungen, denen die LGBTIQ+ Gemeinschaft in Katar tagtäglich ausgesetzt ist. Vor Beginn der Fußball-Weltmeisterschaft am 20. November melden sich die Reporter bei ntv mit einem umfangreichen Update der viel diskutierten Reportage „Rote Karte statt Regenbogen – Homosexuelle in Katar“. Vor Ort in Katar haben die Reporter im Vorfeld der WM unter erschwerten Recherchebedingungen gearbeitet und erneut mit Einheimischen gesprochen, unter anderem mit einer Transgender-Frau und einer deutschen Museumsdirektorin im Emirat.

Homosexuelle Kataris sprechen öffentlich

Tipp: Hier finden Sie die bisherige Dokumentation.

Außerdem kommen der renommierte Islamwissenschaftler Sebastian Sons und Alexander Wehrle, Vorstandsvorsitzender des VfB Stuttgart, zu Wort. Das Gastgeberland der Fußball-Weltmeisterschaft, die am 20. November startet, steht seit Jahren wegen gravierender Menschenrechtsverletzungen in der Kritik. Homosexuelle Kataris sprachen im Sommer bei RTL und ntv erstmals vor TV-Kameras über ihren schwierigen Alltag und die versteckte Kommunikation untereinander – in einem Überwachungsstaat, der Homosexualität mit Freiheitsstrafen und theoretisch sogar der Todesstrafe ahndet.

ntv zeigt die aktualisierte 25-minütige Reportage „Rote Karte statt Regenbogen – Homosexuelle in Katar“ am 18. November um 19.30 Uhr erstmals in voller Länge. Zeitgleich steht sie auf RTL+ zum Abruf bereit.

"An Scheinheiligkeit nicht zu überbieten"

„Wenn die Leute uns wirklich unterstützen wollen, dann sollten sie die Weltmeisterschaft boykottieren, ganz einfach. Wenn sie sich nicht um uns kümmern, dann sind sie herzlich willkommen, und ich wünsche ihnen eine gute Zeit!“ So lautet der unmissverständliche Ratschlag einer Transgender-Frau an alle Gäste der Fußball-Weltmeisterschaft im Gespräch mit den Reportern.

Die Reportage zeichnet anhand zahlreicher Stimmen die Lage der LGBTIQ+ Gemeinschaft im Emirat nach und hält unter anderem die vielen Ängste der Menschen sowie Berichte von Repressalien durch die Regierung fest. „Ich habe aus mehreren Quellen gehört, dass die Abteilung für Cyberkriminalität massenhaft Personen vorgeladen hat, die sich auf Twitter und anderen Social-Media-Plattformen öffentlich kritisch äußern,“ berichtet unter anderem die einheimische Transgender-Frau und verweist zudem auf die psychische Belastung durch die anhaltende Verfolgung ihrer Community: „Nach all dem, was passiert ist, sind wir psychisch traumatisiert und brauchen echte mentale Hilfe in einer sicheren Umgebung, die gibt es hier nur leider nicht.“ Eine weitere Person hält über die systematische Diskriminierung Homosexueller in seiner Heimat Katar fest: „Wir haben existenzielle Angst vor Bestrafung und Tod, denn was wir in unserer Jugend gelernt haben, ist, dass schwul sein eine Verirrung ist, nichts Natürliches.“

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Die Meinung der Reporter: "WM eine besondere Herausforderung"

Timo Latsch, stellvertretender Ressortleiter Sport bei RTL NEWS: „Für alle Berichterstatter ist diese WM eine besondere Herausforderung, da sie weitaus mehr als ein großes Sportereignis ist. Das Sport Ressort von RTL/ntv wird das Turnier dementsprechend begleiten und neben der sportlichen Berichterstattung auch weiterhin die gesellschaftlichen Realitäten im Wüstenstaat genau im Blick behalten. Als Mitglied der LGBTIQ+ Familie habe ich persönlich entschieden, zum ersten Mal seit 2006 nicht als Sportreporter vor Ort über den Fußball zu berichten.“

Jonas Gerdes, RTL/ntv Reporter: „Das Thema LGBTIQ+ ist eine Art rote Linie. In Interviews sind regelmäßig Pressesprecher eingeschritten, wenn ich kritisch nachgefragt habe. Der Spruch ‘Jeder ist willkommen’ klingt gut, ist aber an Scheinheiligkeit nicht zu überbieten, wenn man sich die Lage der LGBTIQ+-Menschen vor Ort genauer ansieht.“