Charr doch wieder raus?

Nächste Fury-Wende: Kampf gegen Joshua doch noch möglich

Boxing - Joe Joyce v Joseph Parker - WBO Interim World Heavyweight Title - AO Arena, Manchester, Britain- September 24, 2022 Tyson Fury before the fight Action Images via Reuters/Andrew Couldridge
Bei Tyson Fury weiß man nie, was er im Schilde führt
ca, Action Images via Reuters, ANDREW COULDRIDGE

Eigentlich, ja eigentlich, hatte Tyson Fury die Tür zum britischen Schwergewichts-Showdown gegen Anthony Joshua am Montag zugeknallt. „AJ“ habe seine Deadline verstreichen lassen, um den Vertrag zu unterschreiben, posaunte der „Gypsy King“, das war’s, er werde stattdessen im Dezember gegen den Deutschen Mahmoud Charr boxen, der wiederum sein Glück auf Instagram kaum fassen konnte. Doch jetzt die nächste Wende in Furys irrem Zick-Zack-Kurs: Der Kampf gegen Joshua ist doch noch nicht vom Tisch.

Fury: Alle sind happy mit dem Vertrag

„Die Deadline war Montag“, holte Fury via Twitter zur nächsten Verbal-Kombination aus. „Frank Warren (Furys Promoter, d. Red.) hat mich gebeten und überzeugt, es noch ein paar Tage zu versuchen.“ Vor allem die Situation der Fernsehsender sei geklärt, versicherte Fury. „Wir haben BT, DAZN und ESPN – alle auf einer Seite. Sie sind happy mit allem.“

Hintergrund: Furys Kämpfe laufen bei BT Sport (UK) und ESPN (USA), während Joshua einen Exklusiv-Vertrag mit DAZN abgeschlossen hat. Die TV-Sender müssten sich die Übertragungsrechte bei der „Battle of Britain“ also teilen – in der Regel komplizierte Verhandlungen.

"Unterschreibe den Vertrag heute du Riesen-Pussy“

Das Joshua-Lager habe allerhand Forderungen gestellt, sagte Fury. „Ihr wolltet Co-Promoter sein, obwohl du ein freiwilliger Herausforderer bist. Ich hab’ gesagt: Okay, lass sie Co-Promoter sein. Du wolltest volle Transparenz, obwohl du kein gleichberechtigter Anteilseigner dieser Party bist. Ich hab gesagt: Gebt ihnen volle Transparenz, ich habe noch nie in meinem Leben jemanden um einen Penny betrogen.“

Es sei jetzt alles „klar und fair“, betonte der WBC-Weltmeister im Schwergewicht und wandte sich direkt an Joshua. „Der Ball liegt jetzt wirklich bei dir, mein Sohn. Wenn du ein Mann bist, und noch etwas Würde und Stolz hast, unterschreibst du den Vertrag. Das ist es.“

Joshua sei ein „geschlagener Mann“, er selbst der Weltmeister, so Fury. „Ich gebe dir ein großes Stück Knochen. Aber ich weiß, ich kann dein Gesicht einschlagen und gebe dir eine Chance. Es gibt nichts mehr zu tun. Unterschreibe den Vertrag heute du Riesen-Pussy“, ätzte der 2,06-Meter-Riese weiter, ehe er seine Tirade in gewohnter Manier mit dem Wort „Schlampe“ beendete.

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Charr poltert auf Instagram

Sollte Joshua unterschreiben, würde Mahmoud Charr in die Röhre gucken. Der Kölner reagierte vorsorglich schon mal via Instagram – und zwar erbost. „Fury – du bist die gleiche Sch**** wie Anthony Joshua. Ein Mann ist ein Mann. Wenn du sagst, Joshua ist raus, ist er raus. Du hast allen gesagt, du kämpfst gegen mich, jetzt bist du wie eine Ente. Nimm den Kampf an“, wetterte Charr. (mar)