Grausame Zahlen zur Massen-Panik in Indonesien
33 Kinder und Jugendliche tot: Sie verloren ihr Leben im Fußball-Stadion

Sie hatten ihr Leben noch vor sich, träumten vielleicht selbst von einer Karriere als Fußball-Profi - nun trauern ihre Familien um sie: Unter den mehr als 120 Toten bei der Massenpanik in einem indonesischen Fußballstadion sind den Behörden zufolge mindestens 33 Kinder und Jugendliche. Das bisher jüngste identifizierte Opfer sei ein drei- oder vierjähriges Kleinkind, sagte ein Sprecher des Ministeriums für Frauenförderung und Kinderschutz am Dienstag.
Indonesien: Tränengas im Stadion sorgte für Panik
Es sind die traurigen, grausamen Zahlen des Stadion-Dramas von Indonesien. Insgesamt waren bei der Tragödie im Kanjuruhan-Stadion in der Stadt Malang mindestens 125 Menschen ums Leben gekommen. Eines der schlimmsten Ereignisse in der Geschichte des Fußballs.
Wie es dazu kam: Nach dem Erstliga-Spiel zwischen Arema FC und Persebaya FC in der Provinz Ost-Java waren am Wochenende Tausende Fans auf das Spielfeld gestürmt. Die Polizei setzte massiv Tränengas ein und drängte die Menschen mit Schlagstöcken zurück auf die Ränge. Es kam zu einer Massenpanik, für viele gab es kein Entkommen.
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Nach Stadion-Drama: Polizei zieht personelle Konsequenzen
Die meisten Opfer starben an Sauerstoffmangel oder wurden zu Tode getrampelt. Hunderte Zuschauer wurden verletzt. Für mindestens 33 Kinder und Jugendliche kam jede Hilfe zu spät. Genauso wie für die über 90 weiteren Zuschauer, die ihr Leben im Stadion ließen.
Als erste personelle Konsequenz war am Montag der Polizeichef von Malang, Ferli Hidayat, von seinem Amt entbunden worden. Neun weitere Beamte wurden suspendiert, gegen mindestens 28 Polizeibeamte werde wegen mutmaßlicher Verstöße gegen die Berufsethik ermittelt, wie der nationale Polizeisprecher Dedi Prasetyo mitteilte.
Die Regierung setzte zudem ein unabhängiges Expertenteam zur Klärung der Hintergründe ein. Dieses soll untersuchen, warum die Polizei auf dem mit Menschen überfüllten Platz überhaupt Tränengas eingesetzt hat. Dies ist nach den Regeln des Weltverbands FIFA in Stadien verboten. (ana/dpa)