Schon der siebte VorfallNach tödlichem Unfall an Bahnübergang Rastede: Ehepaar wird fast von Lok gerammt

Schon wieder ist es an der Bahnstrecke zwischen Oldenburg und Wilhelmshaven fast zu einem schlimmen Unfall gekommen! Die Strecke wird zur Zeit modernisiert – aufgrund der Baustelle sind die automatischen Schrankenanlagen außer Betrieb. Und das ist offenbar zu einer tödlichen Gefahr geworden – ein LKW-Fahrer starb bereits an einem Bahnübergang in Rastede-Liethe. Ein Ehepaar aus dem Landkreis Wesermarsch hat jetzt riesiges Glück gehabt.
Ehepaar feiert zweiten Geburtstag
Die 50-jährige Frau und ihr 55-jähriger Mann sind am Donnerstagnachmittag mit ihrem Mazda in Richtung Bekhausen (Gemeinde Rastede) unterwegs. Als sie am Bahnübergang Schanzer Weg ankommen, wird die Fahrerin langsamer. Laut Polizei kann sie nicht erkennen, ob der Bahnübergang frei oder geschlossen ist. Eigentlich sollen Streckenposten den Verkehr anstelle der Schranken regeln.
„Das Verhalten des Sicherheitspersonals auf dem Bahnübergang habe sie ihren Angaben zufolge nicht deuten können“, heißt es von der Polizei Oldenburg. Deshalb bremst die 50-Jährige und das Auto kommt kurz vor den Gleisen zum Stehen und das rettet ihr und ihrem Ehemann das Leben: „In diesem Moment habe eine Diesellok von links kommend den Übergang passiert. Der Abstand zwischen dem Fahrzeug und der Lok habe zu diesem Zeitpunkt lediglich wenige Meter betragen.“, berichtet die Polizei.
Vorfälle häufen sich

Der Bahnübergang sei laut der Zeugin nicht eindeutig gesperrt gewesen. Das Ehepaar wählt daraufhin den Notruf. „Die waren natürlich geschockt“, heißt es von er Bundespolizei im RTL-Interview.
Es ist mittlerweile der siebte gemeldete Vorfall an der Bahnstrecke in der Nähe von Rastede, berichtet die Bundespolizei. Nachdem ein LKW am 03. August mit einer Regionalbahn zusammen stieß und darüber berichtet wurde, häuften sich die Anrufe bei den Beamten. Drei Zeugen sagten aus, dass sie bereits einen Tag vor dem tödlichen Unfall beinahe von einem Zug erfasst wurden. Auch am 18. und 21. September gab es fast Zusammenstöße. Die große Frage: Warum passiert das immer wieder, obwohl bereits ein Mensch starb?
Bahn feuert Subunternehmen
Normalerweise sollen Mitarbeiter eines von der Bahn beauftragten Subunternehmens die Bahnübergänge mit einem rot-weißen Band absperren. Das soll schnellstmöglich geschehen, sobald sie die Nachricht bekommen, dass ein Zug kommt. Aber dabei hakte es offenbar in der Vergangenheit.
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Deshalb reagierte die Deutsche Bahn (DB) jetzt. Auf RTL-Anfrage heißt es von einer Bahnsprecherin, dass in Zukunft ein anderer Mitarbeiter die Bahnübergänge sichern soll: „Ein anderer Dienstleister wird umgehend ein neues Team aus Bahnübergangsposten bereit stellen; zusätzlich wird das neue Team der Bahnübergangsposten noch engmaschiger kontrolliert.“ Voraussichtlich ab kommenden Montag sollen laut DB bereits neue Mitarbeiter die Bahnübergänge kontrollieren.




