Nach nächstem Rückschlag!Torwarttrainer-Legende Ehrmann: Warum Neuer einen Vertrauten braucht

Uwe Anspach
Gerry Ehrmann machte sich sowohl als Spieler und Torwarttrainer bei Lautern unsterblich
deutsche presse agentur

Wollen die Bayern Manuel Neuer (36) gar nicht mehr?
Es gibt Momente, die stellen das Leben von jetzt auf gleich auf den Kopf – auch bei Sportlern. Als aktuelles Beispiel dient Deutschlands Nummer 1, Manuel Neuer. Nach einem Ski-Unfall musste er mit einem offenen Schienbeinbruch sofort per Helikopter ins Krankenhaus geflogen werden. Seitdem arbeitet er in der Reha Schritt für Schritt an der Rückkehr zu seinem gewohnten Leben – an Fußball ist dabei noch lange nicht zu denken. Noch bitterer aus seiner Sicht: Am Montag feuerten die Bayern seinen Torwarttrainer und Vertrauten Toni Tapalovic. Ob Neuer noch mal auf den Platz zurückkehrt, ist ungewiss. Klar ist aber: Es wird nicht mehr so, wie es mal war. RTL sprach mit Lauterns Torwarttrainer-Legende Gerry Ehrmann (63) – er formte einst Keeper wie Roman Weidenfeller, Kevin Trapp oder auch Tim Wiese.

"Absolute Vertrauensbasis"

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Kevin Trapp wurde von Ehrmann ausgebildet und steht heute im Tor von Eintracht Frankfurt
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Von 1996 bis 2020 war er Lauterns Torwart-Macher, bevor es mit Ex-FCK-Coach Boris Schommers zum Knall kam. Ehrmann musste zum Unverständnis der Fans gehen – jetzt arbeitet er wieder in Lauterns Jugend. Ehrmann: „Für mich war immer wichtig, dass ich zu meinen Torhütern eine absolute Vertrauensbasis aufbaue. Nur so kann man gut zusammenarbeiten. Zugleich war für mich klar, dass ich all meine Keeper gleich behandele. Denn Trainer und seine Torhüter sind eine kleine verschworene Gruppe.“

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Spricht man mit ehemaligen Schützlingen wie Tobias Sippel (34/Gladbach), hört man ausschließlich Positives über Ehrmann. Ehrmann, der noch zur „alten Schule“ gehört.

Keine Freundschaften

Der Torwarttrainer behandelte alle Schützlinge gleichberechtigt – keine Bevorteilung und keine Freundschaften, zumindest nicht auf dem Level wie bei Manuel Neuer und Tapalovic.

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„Meine Spieler hatten immer meine Nummer, konnten mich Tag und Nacht anrufen. Es wichtig, dass du als Trainer für sie da bist. Ebenso wichtig ist aber auch ein professionelles Verhältnis. Ich wäre niemals mit einem Spieler in den Urlaub gefahren oder geflogen“, führt Ehrmann im Gespräch mit RTL aus.

Matheo Raab (Hamburger SV) und Julian Pollersbeck (Lyon) waren die letzten Keeper, die unter ihm den Sprung auf die große Fußballbühne schafften.