Hundebesitzerin Karin (62) trauert um ihren Hund
Nach Mord an Paulchen: Hamburger Osten macht Kopfgeld-Jagd auf aggressiven Tierhasser

„Wir waren ungefähr vier Stunden beim Tierarzt“, erinnert sich Karin Czerwionka-Thomsen an den letzten Kampf um Paulchens Leben. Jetzt trauert die 62-Jährige. Der vier Jahre alte Hund stirbt, weil er Giftköder gefressen haben soll. Vier weitere Hunde aus dem Hamburger Stadtteil Bramfeld überleben einen ähnlichen Vorfall nur knapp, sagen die Besitzer. Zusammen wollen sie jetzt mit Kopfgeld Jagd auf den Tierhasser machen, der in ihrer Nachbarschaft rumschleichen und Giftköder verteilen soll.
Paulchen spuckt Blut
Die letzten Stunden des Mischlings müssen qualvoll gewesen sein. „Da wächst bis heute kein Gras, wo er im Garten hingespuckt hat“, schildert Karin Czerwionka-Thomsen wütend. „Wir haben alles stehen und liegen gelassen und sind sofort zum Tierarzt gefahren“, führt sie fort. Der soll davon ausgehen, dass sie vergiftet worden ist. Er schafft es aber nicht sie zu retten.
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Giftköder in ganz Bramfeld
Dass es ein Giftköder gewesen sein muss, da ist sich Karin Czerwionka-Thomsen sicher. Noch immer liegen Giftköder in Hamburg-Bramfeld aus, schwört sie. „Die Giftköder liegen auch am Weg zur Schule und zum Kindergarten“, warnt sie und sagt, dass die Reiterstaffel von der Polizei ihr ein wenig Hoffnung macht.
Polizei gibt Tod von weiterem Hund bekannt

Bereits Anfang Mai soll ein Hund aus der Hohnerkamp-Siedlung gestorben sein, gibt Joscha Ahlers von der Polizei Hamburg im Gespräch mit RTL bekannt. „Lassen Sie sich versichert sein: Die Polizei, insbesondere die örtliche Polizeiwache, behält die Situation dort aufmerksam im Blick“, verspricht er. Um die Fälle aufzuklären, bittet er um Hinweise zu verdächtigen Beobachtungen aus der Bevölkerung.
Karin Czerwionka-Thomsen hat neuen Hund
Paulchen werden die Ermittlungsarbeiten leider nicht mehr helfen können. Sie steht jetzt, eingeäschert in einer Urne, bei Karin Czerwionka-Thomsen im Schrank, daneben eine Kerze und ein Foto. Die 62-Jährige hat sich im Juli 2022 einen neuen Hund zugelegt, wie Paulchen wieder ein Mischling aus Bulgarien. Bei den Spaziergängen sind sie jetzt noch viel vorsichtiger als sowieso schon. „Im Dunkelt gehen wir nur noch mit Taschenlampe raus. Der Hund darf nicht mehr ins Gebüsch. Wir lassen Willi nicht laufen“, erklärt sie. Die Angst, dass ihm auch etwas passieren könnte, ist einfach zu groß.