Frust wegen Russell?

Nach Mercedes-Zoff: Villeneuve knöpft sich Hamilton vor

 September 1, 2022, Zandvoort, Netherlands: September 1, 2022, Zandvoort, Netherlands: LEWIS HAMILTON of Mercedes during the Formula 1 Dutch Grand Prix Media Day at Circuit Zandvoort on September 1, 2022 in Zandvoort, Netherlands. Zandvoort Netherlands - ZUMAz156 20220901_zip_z156_017 Copyright: xBeataxZawrzelx
Scharfe Kritik an Lewis Hamilton - von einer F1-Legende
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Bei Mercedes ist nach dem Großen Preis der Niederlande Feuer unterm Dach. Der Grund: Lewis Hamilton verspielte nach einem vermeintlichen Taktik-Fehler des Teams einen möglichen Podestplatz oder gar Sieg. Und der Rekordweltmeister schäumte vor Wut. Jacques Villeneuve kann das Verhalten des 37-Jährigen nicht nachvollziehen.

"Er war aggressiv"

Villeneuve sei „überrascht“ gewesen, dass Hamilton am Funk so ausrastet. „Er war aggressiv, fast schon beleidigend“, betonte der Formel-1-Weltmeister von 1997 in seiner Kolumne bei „formula1.com“. Das sei alles andere als guter Stil.

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„Das gehört sich nicht für einen Champion. Nach allem, was das Team für ihn getan hat, sollte man nicht so mit ihnen sprechen", sagte der Kanadier. Zudem habe Hamilton sich eine bessere Platzierung durch den verbockten Restart selbst eingebrockt.

Russell der Leader bei Mercedes

Die wahre Ursache für Hamiltons Frust verortet Villeneuve woanders. „George Russell entwickelt sich schnell zum Anführer des Teams", erläuterte der 51-Jährige. Im Gegensatz zum Rekordweltmeister habe Russell in der rennentscheidenden Szene richtig reagiert, so Villeneuve: „Er hat selbst die Entscheidung getroffen, auf die weichen Reifen zu wechseln. Das hätte Hamilton mit all seiner Erfahrung und seinen Titeln auch tun können."

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Unabhängig aller teaminternen Probleme wittert Mercedes nach dem Rennen in Zandvoort Siegchancen. Pace, Reifenmanagement, vieles passte zusammen. Dazu die Erkenntnis, dass Ferrari schwächelt. „Ich bin zuversichtlich, dass wir in dieser Saison noch einen Sieg holen werden. Wir werden das Maximum geben und sind in Zandvoort etwas näher herangerückt“, sagte Teamchef Toto Wolff. Einen teaminternen Zoff kam man da so gar nicht gebrauchen. (tme)