Eltern konnten sich die Beerdigung nicht leisten

Nach Wochen im Klinik-Kühlfach: Baby aus Hannover kann endlich bestattet werden

ARCHIV - 20.02.2020, Niedersachsen, Hannover: Ein Schild steht an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH). Um sexualisierte Gewalt unter Jugendlichen zu verhindern, hat die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) ein neues Gesprächs- und Therapieangebot gestartet. Die Ambulanz richtet sich an 14- bis 18-Jährige, die befürchten, ihre sexuellen Impulse nicht mehr kontrollieren zu können. (zu dpa: «Ambulanz soll sexualisierte Gewalt unter Jugendlichen verhindern») Foto: Julian Stratenschulte/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Weil die Eltern des kleinen Mädchens kein Geld hatten, wurde ihre Leiche in der Medizinischen Hochschule Hannover aufbewahrt.
jst lop uk cst wst, dpa, Julian Stratenschulte
von Metin Turan

Die kleine Edem wurde nur 25 Tage alt. Das Frühchen starb wegen einer Darm-OP im Krankenhaus. Die Trauer der Eltern ist unbeschreiblich. Doch damit nicht genug: Weil den Eltern das Geld für die Beerdigung fehlt, konnte ihr Baby bisher nicht bestattet werden. Mehr als sieben Wochen liegt die Babyleiche schon in einem Kühlfach der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH). Doch jetzt gibt es unerwartete Hilfe und ganz viel Anteilnahme.

Riesige Hilfsbereitschaft für trauernde Familie

Das Schicksal der Familie löst im Internet eine große Hilfsbereitschaft aus. Viele rtl.de-User wollen Geld spenden. So schreibt Nina Karina bei Facebook: „Kann man dafür kein Spendenkonto eröffnen? Das ist ja grausam.“ Und Eve Bibi postet: „Traurig ist sowas. Mein aufrichtiges Beileid und genug Kraft, das alles zu verarbeiten. Am besten wäre es, der Familie zu helfen mit Spenden. Wenn nur jeder ein wenig leistet, sollten wir das schaffen.“ Auch Leserinnen und Leser der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung sind bereit, für Kosten der Bestattung aufzukommen.

Mutter von Edem: „Danke für so viel Hilfsbereitschaft“

Die Mutter von Edem ist überwältigt und dankbar. „Danke für so viel Hilfsbereitschaft“, sagt sie gegenüber RTL. Jetzt könne sie ihren Antrag auf Kostenübernahme bei der Stadt zurückziehen. „Wir sind froh, dass wir uns jetzt in Ruhe und würdevoll von ihr verabschieden können. Edems Seele darf jetzt ruhen“, ergänzt die junge Mutter. Bereits kommende Woche soll Edem endlich beerdigt werden. Dann können die Eltern hoffentlich zur ersehnten Ruhe kommen und ihre grenzenlose Trauer verarbeiten.

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Eltern konnten sich Bestattung für ihr Baby nicht leisten

„Sie starb in den Armen ihres Vaters. Das Gefühl ist nicht in Worte zu fassen“, sagt die Mutter des verstorbenen Babys gegenüber RTL. Vor sieben Wochen starb die kleine Edem – seitdem liegt das Baby im Kühlfach der Medizinischen Hochschule Hannover. Die Eltern aus Hannover konnten sich die 2000 Euro für die Bestattung nicht leisten. Normalerweise übernimmt in so einem Fall das Sozialamt die Kosten. Doch das ist laut Verwaltung ohne vorherige Prüfung nicht möglich. Und die Dolmetscherin aus Ghana war von den Anträgen und Formularen schlicht überfordert. Es hätte Monate dauern können, bis das Sozialamt die Kosten vielleicht übernommen hätte.