Haustiere nach Lockdown plötzlich einsam
Was tun, wenn der Hund die Wohnung zerlegt?
Wenn die schöne Lockdown-Zweisamkeit vorbei ist...
Im Corona-Lockdown wurde der Wunsch nach einem Haustier für viele Menschen größer – schließlich waren wir ständig zu Hause und hatten plötzlich ganz viel Zeit für die Tierpflege. Doch was passiert mit so einem "Lockdown-Tier", wenn das normale Leben wieder losgeht? Wenn Herrchen oder Frauchen jetzt wieder öfter im Büro statt im Homeoffice sind und eben nicht mehr so viel Zeit zum Kuscheln, Spielen und Gassigehen haben? Viele Tiere reagieren auf die plötzliche Einsamkeit mit zerstörerischem oder ängstlichem Verhalten. Die Haustierexperten der „Aktion Tier“ geben Tipps, was dann hilft.
Auch Hunde haben Trennungsängste
Der Hund ist ein Rudeltier, und Alleinsein ist Stress für ihn. Kennt ein Tier womöglich nur den Lockdown mit Herrchen oder Frauchen, kann der tägliche Gang ins Büro Trennungsangst bedeuten, erklärt die „Aktion Tier“. Dies kann sich zum Beispiel in pausenlosem Bellen oder dem Zerlegen von Möbeln äußern.
Je eher Tierhalter der Trennungsangst entgegensteuern, desto besser, sagt Tierärztin Tina Hölscher. Sie empfiehlt, eine Webcam in der Wohnung zu installieren. So könne man genau einschätzen, wann und in welchem Rahmen der Hund panisch werde. Zudem sollte ein Tierarzt klären, ob das Tier ganz gesund ist. Denn schon Kleinigkeiten wie eine leichte Ohrenentzündung verursachen Stress und erschweren das Alleinsein.
Hundeexperten raten: Nicht zu streng sein!
In der Wohnung sollten Herrchen und Frauchen außerdem nicht allzu streng mit dem Hund sein. So nimmt er die Wohnung immer als sicheren Ort wahr. Ohnehin bringen Strafen im Zusammenhang mit Trennungsangst nichts, sondern verstärken das Problem nur.
„Stattdessen gilt: üben, üben, üben“, raten die Experten der Aktion Tier. Und das sieht so aus: Anfangs wird der Hund nur für Sekunden allein gelassen. Das wird nach und nach unter Kameraüberwachung ausgeweitet. Auch wenn das Training mehrere Wochen dauert, zahlt sich die Geduld am Ende meist aus. (dpa/dhe)
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